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Voraussetzungen effizienter Klimastrategie: Anmerkungen aus Sicht der Politikanalyse

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 2 / 2005, S. 208 - 216

Martin Jänicke

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Abstract

Effizienter Klimaschutz hängt von politischen Einflussfaktoren ab, deren Bedeutung in diesem Beitrag diskutiert wird. Ausgegangen wird von der These, dass anspruchsvoller Klimaschutz nicht an Technologien oder Kosten scheitern muss; es ist die politische Umsetzung, die erheblichen Restriktionen unterliegt. Auch die effizienzbetonte Klimapolitik im Sinne von ökologischer Modernisierung hat ein schwieriges Pensum zu bewältigen. Sie muss Antizipationsleistungen vollbringen und Akzeptanz für langfristige Veränderungen schaffen. Sie muss Investitionszyklen in Rechnung stellen, kalkulierbare Zielvorgaben formulieren und - bei flexibler Instrumentierung - über einen langen Zeitraum durchhalten können. Klimapolitik unterliegt aber auch ihrerseits einer durch Klimawandel bedingten Veränderung der Rahmenbedingungen. Die Prognose ihrer langfristigen Verschärfung hat einige Plausibilität für sich. Dies bestimmt auch die Handlungsoptionen der Energiewirtschaft. Achillesferse bisheriger Klimapolitik war bisher die Effizienzsteigerung beim Endverbrauch von Energie. Hier bietet der regulative Innovationswettbewerb möglicherweise neue Ansätze.

Efficient climate protection depends on political conditions which will be discussed in this paper. Ambitious climate policy may be restricted neither by technology nor by costs, but by obstacles to political implementation. Even an efficiency-oriented strategy ("ecological modernisation") will face several difficulties. It must afford long-term anticipation and create acceptance for change. It must exploit investment cycles, formulate reliable targets, to be implemented - with flexible means - over long time periods. Climate policy itself is influenced by climate change. And it seems plausible to anticipate stricter policies in the long run. The options of the energy sector depend on such changes. The main weakness of the present climate policy regards energy end-use efficiency. But recent developments of regulatory competition may lead to new approaches.

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