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Migration und Geld: Überweisungen aus Deutschland ins Heimatland erheblich

DIW Wochenbericht 19 / 2007, S. 309-315

Elke Holst, Mechthild Schrooten

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Abstract

Weltweit erreichen Überweisungen von Migranten in ihr Heimatland (Remittances) ein Ausmaß, das die offizielle Entwicklungshilfe übersteigt. Nach Angaben der Weltbank ist Deutschland mit mehr als 10 Mrd. US-Dollar im Jahr 2004 eines der bedeutendsten Herkunftsländer. Aus der Sicht der Empfängerländer spielen Remittances häufig eine große gesamtwirtschaftliche Rolle. Die Motive von in Deutschland lebenden Migrantinnen und Migranten, Geld in ihr Heimatland zu überweisen, wurden bislang nicht intensiv untersucht. Die vorliegende Studie auf Basis der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigt, dass die Höhe der Remittances von persönlichen Merkmalen abhängt - z. B. vom Alter, der Ausbildung, dem Familienstand oder dem Erwerbsstatus. Eine starke eigene Verortung in Deutschland führt zu geringeren Zahlungen ins Heimatland. Das Haushaltseinkommen kann nur bedingt die Höhe der Remittances erklären. Nur Personen aus relativ einkommensstarken Haushalten überweisen statistisch signifikant mehr als die der niedrigsten Haushaltseinkommensgruppe. Unter Berücksichtigung verschiedener persönlicher Merkmale tätigten Migranten aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens besonders hohe Überweisungen ins Heimatland. Zukünftig wird es darum gehen, die Rolle der Remittances zur Sicherung des ökonomischen Aufholprozesses in den Heimatländern der Migranten zu stärken. Damit könnten auch die positiven Aspekte der voranschreitenden Globalisierung für diese Länder an Bedeutung gewinnen. Dazu werden hier drei Ansatzpunkte vorgeschlagen.

Themen: Migration



JEL-Classification: F24;J61;F30
Keywords: Remittances, Immigrant workers, Financial aspects of international integration
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/151512

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