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Fallende Preise in der Wasserwirtschaft: Hessen auf dem Vormarsch

DIW Wochenbericht 10 / 2009, S. 150-155

Christian von Hirschhausen, Astrid Cullmann, Matthias Walter, Michael Zschille

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Abstract

Der deutschen Wasserwirtschaft könnte in naher Zukunft ein grundlegender Wandel ihrer Geschäftspraktiken bevorstehen. Durch die jüngeren Kartellverfahren gegen kommunale Wasserunternehmen in Hessen ist ein neues Kapitel im deutschen Wassersektor aufgeschlagen worden. In Verfahren gegen Wetzlar, Frankfurt und Kassel erwirkte die Kartellbehörde bereits drastische Preissenkungen um bis zu 30 Prozent. Eine Reihe weiterer Verfahren befindet sich in der Vorbereitung. Diese Vorstöße der hessischen Landeskartellbehörde könnten den Anfang einer grundlegenden Wende in der Wasserwirtschaft markieren. Wie bereits im Telekommunikations-, Strom- und Gassektor zeichnet sich auch hier eine Tendenz für effizienteres Wirtschaften der Versorgerunternehmen und sinkende Preise für Verbraucher ab. Enorme Preisspannen im internationalen Vergleich, aber auch bei den innerdeutschen Wasserpreisen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit einer angemessenen Regulierung für diesen Sektor. In den letzten Jahren zahlten Verbraucher zwischen 50 Cent und 4 Euro für einen Kubikmeter Wasser. Diese Preisabweichungen lassen sich nur bedingt durch strukturelle Unterschiede der jeweiligen Versorgungsgebiete erklären. Wegen fehlender Anreize zur Kostenminimierung sind sie zusätzlich ein Ausdruck ineffizienter Wertschöpfung. Vor diesem Hintergrund wird die Bedeutsamkeit einer angemessenen Regulierung ersichtlich.

Astrid Cullmann

Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt



JEL-Classification: L5;L95
Keywords: Water utilities, Incentive regulation, Hesse
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/151750

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