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Niedrigzinsfalle: die Gefahr der finanziellen Repression

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 2 / 2013, S. 113-125

Ansgar Belke, Jonas Keil

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Abstract

Dieser Beitrag beschreibt das Konzept der finanziellen Repression. Bei diesem Vorgehen versuchen Staaten, sich durch repressive Maßnahmen an den Finanzmärkten, stetiger Inflation und niedrigen Nominalzinsen verdeckt der Belastung durch die Staatsverschuldung zu entledigen. In der Vergangenheit gab es vielfach Phasen einer solchen Entwicklung und auch in der Folge der europäischen Schuldenkrise ist ein solches Vorgehen in vielen Industrieländern aufgrund der hohen Schuldenstände nach der Finanzkrise denkbar. Während durch finanzielle Repression eine deutliche Schuldenreduktion möglich ist, hat eine solche Politik vielfache negative Auswirkungen für Sparer und Investoren, welche häufig niedrige oder negative Renditen erzielen und kaum Ausweichmöglichkeiten zur Verfügung haben.

This paper describes the concept of financial repression. Under this regime, states aim at reducing the burden of their public debt by repressive measures aimed at financial markets, steady inflation rates and low nominal interest rates. In the past, such policies were widespread in many countries and it might be seen as a viable option of public debt reduction due to the high levels of debt accumulated during the European debt crisis. While financial repression can result in significant reduction of debt levels, it can have severe negative effects on private savers and investors for whom yields become low or negative and who do not have any options of evading financial repression.



JEL-Classification: H27;H63;N40
Keywords: Financial repression, public debt reduction
DOI:
https://doi.org/10.3790/vjh.82.2.113

Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/106451

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