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Will die Mehrheit der Jungrentner zurück in den Beruf? Kommentar von Jürgen Schupp

Kommentar vom 30. April 2014

In der Debatte um die Einführung der geplanten „Rente mit 63“ wurden in den letzten Wochen in Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit hitzige Kontroversen über die damit verbundenen vermeintlichen Fehlanreize geführt, insbesondere über die Gefahr einer Frühverrentungswelle.

Ein bereits im Januar in die Debatte eingeführtes Argument, das in den vergangen Wochen wiederholt öffentlich diskutiert wurde, ist der angebliche Präferenzwandel von Neuzugängen in den Ruhestand. Behauptet wird, dass die meisten Menschen in Deutschland nach dem Übergang in eine vorzeitige Rente ihre Entscheidung am liebsten rückgängig machen würden, das heißt also wieder arbeiten möchten. Hintergrund waren die vielzitierten Ergebnisse einer Befragung der ehemaligen Facharbeiter eines norddeutschen Automobilwerks, von denen 85 Prozent lieber wieder als Beschäftigte tätig gewesen wären. Ohne diesen Fall grundsätzlich bestreiten zu wollen, wäre es aber doch sehr kühn, einen einzelnen Befund zu verallgemeinern und zu behaupten, dass die Anspruchsberechtigten für die Rente mit 63 vom Gesetzgeber in eine Falle gelockt würden. Stimmt es wirklich, dass der Gesetzgeber ältere Erwerbstätige mit Fehlanreizen massenhaft ins Unglück stürzen wird?

Der vollständige Kommentar im DIW Wochenbericht 18/2014 (PDF, 473.03 KB)

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