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Frankreich und Italien: Arbeitsmarktreformen allein helfen kaum weiter. Kommentar von Karl Brenke

Kommentar vom 17. Dezember 2014

Der auf EU Ebene beschlossene Fiskalpakt ist mittlerweile Makulatur, denn viele Länder halten sich nicht an die Höchstgrenzen für die staatliche Neuverschuldung. Insbesondere von Italien und Frankreich werden deshalb schon fast gebetsmühlenartig Reformen gefordert. Nicht zuletzt Deutschland tut sich dabei hervor. Es seien vor allem Arbeitsmarktreformen nötig, um so die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Ratgeber neigen gern dazu, sich selbst als leuchtendes Beispiel hinzustellen. Denn in der deutschen Politik ist die Meinung verbreitet, dass sich die Arbeitsmarktreformen hierzulande als segensreich erwiesen haben. Nachweisen lässt sich das allerdings nicht – allenfalls kann gezeigt werden, dass es zu einer Ausbreitung der Leiharbeit und des – oft schlecht bezahlten – Kleinstgewerbes kam. Mit einer Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit hat das eher nichts zu tun. Überdies sei den Ratgebern angeraten, einen Blick auf die Außenhandelsposition der kritisierten Länder zu werfen. Frankreich hat zwar ein Außenhandelsdefizit, aber nur ein kleines, das zudem zuletzt geschrumpft ist. Italien wies in den letzten Jahren sogar Außenhandelsüberschüsse auf – und zwar steigende.

Der vollständige Kommentar im Wochenbericht 51-52/2014 (PDF, 125.73 KB)

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