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Gemeinschaftsdiagnose im Herbst 2016: Deutsche Wirtschaft gut ausgelastet – Wirtschaftspolitik neu ausrichten

Pressemitteilung vom 29. September 2016

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem moderaten Aufschwung, der von einem stabilen Arbeitsmarkt und kräftigen Konsum gestützt wird. Davon gehen die an der Gemeinschaftsdiagnose beteiligten Wirtschaftsforschungsinstitute aus. Das Bruttoinlandsprodukt wird demnach im nächsten Jahr um 1,4 Prozent und im Jahr 2018 um 1,6 Prozent wachsen. Für das laufende Jahr wird ein Wachstum von 1,9 Prozent erwartet, so die von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Gemeinschaftsdiagnose. Im Frühjahr gingen die Institute noch von einem Wachstum von 1,6 Prozent für dieses und 1,5 Prozent für nächstes Jahr aus.

Ansprechpartner

Dr. Ferdinand Fichtner
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
Telefon: 030 / 89789-248; E-Mail: FFichtner@diw.de

Prof. Dr. Timo Wollmershäuser
ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.
Telefon: 089 / 9224-1406; E-Mail: Wollmershaeuser@ifo.de

Prof. Dr. Roland Döhrn
RWI – Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung
Telefon: 0201 / 8149-262; E-Mail: Roland.Doehrn@rwi-essen.de

Prof. Dr. Oliver Holtemöller
Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH)
Telefon: 0345 / 7753-800; E-Mail: Oliver.Holtemoeller@iwh-halle.de

Prof. Dr. Stefan Kooths
Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW)
Telefon: 0341 / 8814-579 oder 030 / 2067 9664; E-Mail: stefan.kooths@ifw-kiel.de

„Der Arbeitsmarkt ist nach wie vor in einer guten Verfassung und trägt den privaten Verbrauch, darüber hinaus machen sich beim öffentlichen Konsum Aufwendungen für die Integration von Flüchtlingen bemerkbar, so dass die Binnenkonjunktur außerordentlich gut da steht“, so Ferdinand Fichtner, Leiter der Abteilung Konjunkturpolitik am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Die Arbeitslosenquote dürfte im nächsten Jahr auf ihrem historischen Tief von 6,1% verharren. Die Beschäftigung steigt weiter kräftig, es entstehen fast eine halbe Million neue Stellen. Die Industrie leistet anders als in früheren Erholungsphasen einen unterdurchschnittlichen Beitrag. Die bereits seit längerem schwachen Investitionen und die Exporte werden im Laufe des Jahres aber etwas anziehen.

„Es bestehen Risiken für die deutsche Konjunktur, vor allem weil vielerorts gesellschaftliche Strömungen im Aufwind sind, die die Integration der Weltwirtschaft in Frage stellen“, warnt Fichtner. So könnte die Entscheidung der Briten, aus der Europäischen Union auszutreten, die deutsche Konjunktur im Prognosezeitraum beeinträchtigen, falls die Konfrontation zwischen der EU und Großbritannien die Unternehmen verunsichert. Die Institute sehen die Gefahr, dass auch andernorts die Skepsis gegenüber internationaler wirtschaftlicher Zusammenarbeit verstärkt Einfluss auf die Politik nehmen und so die deutsche, europäische und internationale Konjunktur beeinträchtigen könnte.

Die Gemeinschaftsdiagnose diskutiert im Detail die Implikationen der Prognose für die Wirtschaftspolitik.

Die Diagnose ist ein Gemeinschaftsprojekt vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in Kooperation mit dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo); Ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.in Kooperation mit der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich; RWI Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung in Kooperation mit dem Institut für Höhere Studien Wien; Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH); und Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW).

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