DIW Wochenbericht 4 / 2018, S. 63-70
Heike Belitz, Marie Le Mouel, Alexander Schiersch
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In Deutschland werden jährlich rund 200 Milliarden Euro in wissensbasiertes Kapital investiert, wie etwa Forschung und Entwicklung, Software und Datenbanken, Organisationskapital, Marketing und Werbung oder technisches Design. Deutlich mehr – über 320 Milliarden Euro – wird zwar immer noch in Ausrüstungen und Nichtwohnbauten investiert. In einigen Sektoren dominieren jedoch bereits Investitionen in wissensbasiertes Kapital, so im Verarbeitenden Gewerbe, in Information und Kommunikation, in den Freiberuflichen Dienstleistungen und in den Finanzdienstleistungen. Allerdings stieg die Wissensintensität in den meisten Wirtschaftszweigen in den letzten Jahren nicht. Das DIW Berlin hat erstmalig einen Datensatz zu Investitionen in wissensbasiertes Kapital aus knapp zwei Millionen Unternehmensmeldungen zusammengestellt. Erste Auswertungen zeigen, dass diese Investitionen zur Steigerung der Produktivität beitragen. Die positiven Effekte sind ähnlich stark, wenn das Organisationskapital, der Softwarebestand oder das Forschungs- und Entwicklungskapital ausgebaut werden. Hinzu kommt, dass immaterielle Werte und Sachwerte einander ergänzen. Investitionen in klassische Investitionsgüter sollten daher von Investitionen in immaterielle Vermögenswerte begleitet werden. Eine Wirtschaftspolitik zur Stärkung der Investitionen muss diesen Wechselbeziehungen Rechnung tragen und dabei künftig die immateriellen Vermögenswerte noch stärker in den Blick nehmen.
Themen: Unternehmen, Konjunktur, Forschung und Entwicklung
JEL-Classification: E22;D24;C23
Keywords: KBC, Intangibles, TFP, Productivity
DOI:
https://doi.org/10.18723/diw_wb:2018-4-1
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/174600