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SOEP-Core v30 - Änderungen am Datensatz

Änderungen am Datensatz

Datensatzinformation

Die neue Datendistribution (1984–2013) “SOEP v30” bietet, für den aktuellsten Erhebungszeitraum des Jahres 2013, die üblichen wellenspezifischen Variablen BDPBRUTTO, BDP, BDPKAL, BDPGEN, BDPAGE17, BDHBRUTTO, BDH, BDHGEN, BDKIND und BCPLUECKE als auch die geupdateten Variablen mit längsschnittlichen Komponenten (PFAD Variablen, Biographie Variablen, Spelldaten und Gewichtungsvariablen).

1. Neues subsample M (Migrationssample)

Das neue IAB-SOEP Migrationssample ist ein gemeinsames Projekt mit dem Institut für Arbeits- und Berufsforschung. Im neuen Sample werden Veränderungen der Migrationsstruktur nach Deutschland seit 1995 berücksichtigt. Es umfasst dabei nicht nur die direkte Zuwanderung, sondern mit den Nachkommen der direkten Zuwanderung auch die '2. Generation'. Der Datensatz ist Teil des SOEP (mit identischem Fragebogen und ergänzt um Fragen, die sich auf die Migrationssituation beziehen), eröffnet neue Perspektiven der Migrationsforschung und ermöglicht Einsichten zum Leben von Migranten in Deutschland. Das IAB-SOEP Migrationssample stellt nicht nur ein einfaches Update vorhergehender SOEP Surveys dar. Folgende vier Aspekte charakterisieren das neue Sample:

Erstens, sind die Survey-Daten – wenn die Teilnehmer_innen des Surveys eine Einverständniserklärung unterzeichnen – mit den Registerdaten der Stichprobe der Integrierten Erwerbsbiografien (IEBS) verknüpft. Die IEBS-Daten werden vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) angeboten und umfassen die gesamte Arbeitsmarktbiografie von Individuen in Deutschland. Dadurch werden neue Forschungsperspektiven eröffnet, da die Datenverknüpfung ermöglicht die Vorteile von Surveydaten und Registerdaten zu kombinieren. Da die Verknüpfung von Surveydaten und Registerdaten eine Schlüsselrolle für das SOEP einnimmt und zuvor niemals ausgeführt wurde, haben wir, indem wir zufällig nur einen Teil der SOEP-Befragten in die Daten-Verknüpfungsprozedur aufgenommen haben, ein experimentelles Design beinhaltet. Die methodologischen Implikationen der Datenverknüpfung von Survey- und Registerdaten können aus diesem Grund mit dem SOEP-IAB Migrationssample erstmals im Detail nachvollzogen werden.

Zweitens, deckt der Fragebogen des SOEP-IAB Migrationssamples die gesamte Migration, Bildung und Arbeitsmarktbiografie in Heimat- und im Zielland der Migranten ab. Migrationsaufenthalte in anderen Staaten als Deutschland werden auch berücksichtigt. Diese Vorgehensweise stellt eine wichtige Erweiterung gegenüber vorhergehenden Surveys der individuellen Biografien von Immigranten im SOEP dar: So sind wir erstmals in der Lage nachzuverfolgen ob wichtige Lebensereignisse in der Biografie der Migranten im Heimatland, in Deutschland oder in anderen Staaten stattfanden. Diese Vorgehensweise berücksichtigt zudem, dass Migration kein Einzelevent darstellt, dass bis zum Ende des Lebens andauert, sondern dass individuelle Biografien zunehmend „transnational“ mit verschiedenen Episoden der Migration während des Lebensverlaufs und Verbindungen in verschiedenen nationalen Räumen verlaufen.

Drittens, berücksichtigt das SOEP-IAB Migrationssample – kürzlich erreichten Erkenntnissen in der Migrations- und Immigrationsforschung folgend – verschiedene neue Frageblöcke, die bislang nicht oder nicht in der notwendigen Tiefe im SOEP oder in anderen Haushaltssurveys in Deutschland untersucht wurden. Beispiele für diese Frageblöcke sind das Einkommen, der berufliche Status vor der Migration, Migrationsentscheidungen in der Familie und in der Partnerschaft sowie das Ziel von Überweisungen. Letztendlich steigert das SOEP-IAB Migrationssample die Fallzahl zur Migrationsforschung und zur Untersuchung des Lebens von Immigranten in Deutschland substantiell. In der ersten Welle haben 4.964 Personen, die in 2.723 Haushalten lebten, teilgenommen. Die Berücksichtigung des Migrationssamples im SOEP als subsample „M“ und die damit einhergehende Möglichkeit, dass Migranten aus anderen SOEP Samples hinzukommen können, kann die Fallzahl zusätzlich erhöhen.

3. New datasets / variables

MIGSPELL: Für die umfangreich erfragte Migrationsbiographie wurde ein eigener Spelldatensatz nutzerfreundlich aufbereitet. Eine detaillierte Dokumentation findet sich in der Biographiedaten Dokumentation des SOEP.

Da die Ausprägungen zum Kündigungsgrund über die Zeit einigen Änderungen unterworfen waren, wird eine längsschnittlich konsistente neue Variable (JOBEND$$) in den Datensätzen $PGEN angeboten.

4. Erweiterungen und Fehlerkorrekturen

In den Variablen BILZTCH$$ und BILZTEV$$ fehlten bisher Informationen zu mehreren Wellen. Dadurch kam es in vielen Fällen zur Zuordnung falscher Werte: Insgesamt stellten sich 638 ehemals konsistente Fälle als inkonsistente Bildungsanstiege heraus und 2.582  zuvor inkonsistente Fälle als konsistent.

DUEBSTD: Zusätzlich zur bisher bestehenden Generierung der Überstunden in 1984 und 1985  konnten auch für 1987 noch Überstunden generiert werden. Die Überstunden ergeben sich für diese Jahre aus der Differenz zwischen vereinbarten und geleisteten Arbeitsstunden pro Woche.

Die Spell-Datensätze BIOCOUPL (month and year) und BIOMARS (month and year) sowie die daraus abgeleitete Variable $FAMSTD in $PGEN wurden komplett neu generiert und überarbeitet. Es wurden zusätzliche Checks über die Zeit eingebaut, um ein höheres Maß an längsschnittlicher Konsistenz zu gewährleisten.

BIOEDU: Nachdem die Beta-Version dieses Datensatzes in Version 29 nicht aktualisiert werden konnte, ist er nun in die reguläre Datenweitergabe aufgenommen und aktualisiert worden. Die Informationen aus dem neuen Migrationssample M wurden ebenfalls integriert.

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