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Extreme Wetterereignisse bedrohen die Lebensgrundlage der Viehhalter in der Mongolei

DIW Wochenbericht 40 / 2018, S. 849-855

Katharina Lehmann-Uschner, Kati Krähnert

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Abstract

Haushalte in Entwicklungsländern sind zunehmend extremen Wetterereignissen ausgesetzt, die ihren Wohlstand gefährden können. Dieser Bericht untersucht die Folgen des ungewöhnlich kalten und schneereichen Winters von 2009/2010 auf den Viehbestand mongolischer Haushalte. Der Viehbestand macht durchschnittlich mehr als 90 Prozent des gesamten Vermögens der Haushalte aus. Er ist wichtigstes Konsumgut und aufgrund mangelhafter Finanzinfrastruktur auch die wichtigste Möglichkeit, für die Zukunft vorzusorgen. Die ökonometrische Analyse basiert auf drei Wellen einer Haushaltsbefragung, die das DIW Berlin zusammen mit dem Statistikamt der Mongolei zwei bis fünf Jahre nach dem Extremereignisdurchgeführt hat. Der extrem harte Winter hat den Viehbestand von ländlichen Viehhalterhaushalten drastisch reduziert. Viele Betroffene sind in Folge des extremen Winters aus der Viehhaltung ausgeschieden und haben sich in Städten niedergelassen, um sich als Lohnarbeiterinnen und Lohnarbeiter zu verdingen – was wiederum negative Folgen für den Wohlstand dieser Haushalte hatte. Stark betroffene Haushalte, die weiterhin Vieh hielten, verzeichneten auch fünf Jahre nach dem Ereignis ein geringeres Herdenwachstum als weniger stark betroffene Haushalte. Die Ergebnisse zeigen, dass extreme Wetterereignisse langfristig negative Folgen für Haushalte haben und unterstreichen den Bedarf einer gezielten Hilfe der Betroffenen.



JEL-Classification: O12;O13;Q5
Keywords: Assets, extreme weather events, growth rates, post-shock recovery, Mongolia
DOI:
https://doi.org/10.18723/diw_wb:2018-40-2

Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/183875

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