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Aufschwung verliert an Fahrt – Weltwirtschaftliches Klima wird rauer

Nicht-referierte Aufsätze

Roland Döhrn, Oliver Holtemöller, Stefan Kooths, Claus Michelsen, Timo Wollmershäuser

In: Wirtschaftsdienst 98 (2018), 10, S. 718-721

Abstract

Der Aufschwung in Deutschland hält bereits seit mehr als fünf Jahren an. Er hat allerdings an Fahrt eingebüßt. Dies hat sowohl nachfrageseitige als auch produktionsseitige Gründe. Zum einen hat sich das Auslandsgeschäft im Einklang mit der Verlangsamung der Konjunktur in den wichtigsten deutschen Absatzmärkten abgeschwächt. Zum anderen sehen sich Unternehmen zunehmend Engpässen gegenüber, vor allem bei Arbeitskräften und beim Bezug von Vorleistungsgütern. Überlagert wird dies durch Probleme in der Automobilindustrie im Zusammenhang mit der Einführung des neuen Prüfverfahrens WLTP. Aufgrund der hohen gesamtwirtschaftlichen Bedeutung der Branche hinterlassen diese sichtbare Spuren beim Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts. Die Umstellungsprobleme dürften aber im Winterhalbjahr überwunden werden. Hinzu kommen Impulse aufgrund von finanzpolitischen Maßnahmen, die zum Jahresbeginn 2019 in Kraft treten.

The economic upturn in Germany is entering its sixth year but is losing momentum due to both demand and supply side factors. On the one hand, Germany's key sales markets have weakened in line with the slowdown in world trade. On the other hand, a growing number of firms face production side bottlenecks, especially in terms of labour and sourcing intermediate goods. This coincides with problems in the automotive industry related to the introduction of the new World Harmonised Light Vehicle Test Procedure (WLTP), which has affected gross domestic product (GDP) growth due to the branch's economic weight. These adjustment problems, however, should be overcome over the course of the winter. Fiscal stimuli will also take effect as of the beginning of 2019. After 1.7 % growth this year, GDP will increase at rates of 1.9 % in 2019 and 1.8 % in 2020.

Themen: Konjunktur



JEL-Classification: E32;E66;F01
Keywords: Konjunkturprognose, Weltkonjunktur, Weltwirtschaft
DOI:
https://doi.org/10.1007/s10273-018-2357-9

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