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Private Equity/Buy-Out-Finanzierung tut der Wirtschaft gut Deutscher Private-Equity-Markt wächst deutlich

Pressemitteilung vom 31. Januar 2008

Buy-Out-Finanzierung tut der Wirtschaft gut. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des DIW Berlin zur volkswirtschaftlichen Bedeutung von Private Equity und Buy-Out-Finanzierungen. Die Studie untersucht die Entwicklung des deutschen Marktes für Mehrheitsbeteiligungen (Buy-Outs) und gibt einen Überblick über die wirtschaftswissenschaftliche Forschung zum Thema.
Die zentralen Aussagen der Studie lauten: Die Auswirkungen fremdfinanzierter Buy-Outs (sogenannte Leveraged Buy-Outs) von der großen Mehrheit der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung positiv bewertet. Trotz einzelner gescheiterter Fälle gibt es keine Anzeichen für ein „überhöhtes“ Insolvenzrisiko von Buy-Outs. Der deutsche Buy-Out-Markt ist in den letzten Jahren in nahezu allen Marktsegmenten gewachsen, am stärksten im Mittelstand. „Der deutsche Markt befindet sich aber noch in einer Frühphase“, erklärt Dorothea Schäfer, DIW-Finanzmarktexpertin und Autorin der Studie. „Dafür spricht der vergleichsweise geringen Anteil der Buy-Out-Volumina am Sozialprodukt und die immer noch geringe Bedeutung deutscher Kapitalbeteiligungs-Fonds.“ Der Buy-Out-Markt in Deutschland ist maßgeblich vom Umbruch in der Unternehmensfinanzierung, dem partiellen Rückzug von Banken als aktiver Investor und der Neuorientierung der Banken im direkten Kreditgeschäft mit den Unternehmen geprägt. Hinzukommen folgende Merkmale des deutschen Marktes: 1. Das Buy-Out-Geschehen hierzulande vor allem durch Deals im Mittelstand geprägt. 2. Zahlreiche Unternehmer in Deutschland haben mit dem Nachfolgeproblem zu kämpfen, die zum Teil durch Private Equity-Investoren aufgefangen werden. 3. Buy-Outs, die auf den Verkauf von Konzernteilen zurückzuführen sind, haben einen hohen Marktanteil. Infolge dessen besteht ein großes Potenzial für Instrumente, die das Zusammenbringen von Nachfragern (potenzielle Verkäufer der Unternehmen) und Anbietern (Buy-Out-Fonds) verbessern. Vor diesem Hintergrund kommt die Studie zu folgenden Schlussfolgerungen über die Rolle des Buy-Out-Marktes im deutschen Finanzsystem: Der deutsche Buy-Out-Markt füllt Lücken auf dem Finanzmarkt, die der Bankensektor nicht ausfüllen kann bzw. durch seine Neuorientierung hinterlassen hat. Private Equity-Gesellschaften nehmen eine Komplementärfunktion zum Bankensektor ein. Sie bewirken eine zusätzliche Aktivierung von Fremdkapital, vermindern Finanzierungsbeschränkungen und beschleunigen die Restrukturierung im Unternehmenssektor. Deutsche Buy-Out-Gesellschaften bleiben sowohl bei der Verwaltung der Fonds als auch im Hinblick auf den Zugang und die Möglichkeiten der Strukturierung der Transaktionen hinter den vorhandenen Möglichkeiten zurück. Es ist davon auszugehen, dass mit einer konsequenten Ausschöpfung des Entwicklungspotenzials durch einheimische Gesellschaften positive Wirkungen für den Finanzstandort Deutschland verbunden wären.

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