Pressemitteilung vom 25. Juni 2010
Die hohe Dynamik des aktuellen Aufschwungs ist bemerkenswert, vor allem, wenn man sie mit der Entwicklung nach der letzten Rezession vergleicht. So legen die wertmäßigen Auftragseingänge in der Chemischen Industrie und der Metallbearbeitung seit Frühjahr 2009 mit durchschnittlich 2,1 und 5,4 Prozent zu – diese Werte sind beachtlich höher als der Durchschnitt der früheren Steigerungsraten. Setzt sich diese Entwicklung im laufenden Jahr fort, so wäre das Vorkrisenniveau in der Chemiebranche im August und in der Metallbearbeitung bereits im Juni erreicht.
„Trotz der kräftigen Dynamik vollzieht sich die realwirtschaftliche Erholung bis jetzt vor einem äußerst unsicheren Hintergrund“, so DIW-Konjunkturforscher Vladimir Kuzin. „Jüngsten Berichten zufolge herrschen im Bankensektor weiterhin teilweise dramatische Zustände. Die neuen Anspannungen sind wesentlich auf die Schuldenkrise im Euroraum zurückzuführen. Daher bleibt die Politik aufgefordert, eine überzeugende Konsolidierungsstrategie vorzulegen und bei der überfälligen Regulierung der Finanzmärkte voranzukommen“, so Kuzin weiter.
Themen: Konjunktur