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Die ökonomischen Kosten des Klimawandels und der Klimapolitik

Pressemitteilung vom 10. August 2005

Die ökonomischen Schäden durch extreme Wetterereignisse haben in den letzten drei Jahrzehnten enorm zugenommen – eine Folge des globalen Klimawandels. Ohne eine Stabilisierung der Treibhausgaskonzentration auf dem heutigen Niveau sind deshalb zunehmend irreversible und gefährliche Klimaschäden zu befürchten. Eine schnell aktiv werdende Klimaschutzpolitik hingegen könnte gesamtwirtschaftliche Schäden von bis zu 200 Billionen US-$ bis zum Jahre 2050 abwenden.
Im aktuellen Vierteljahrsheft 2/2005 des DIW Berlin analysieren renommierte Forscher und Praktiker die ökonomischen Kosten des Klimawandels und der Klimapolitik, die damit verbundenen Finanzrisiken sowie den Aufwand und Nutzen nationaler und internationaler Klimaschutzstrategien. Schätzungen zufolge dürften die Kosten eines effektiven Klimaschutzes bei etwa einem Prozent des globalen Bruttosozialprodukts liegen, vorausgesetzt, dass die Energieeffizienz und der Beitrag erneuerbarer Energien ausreichend gesteigert werden kann. Um die entsprechenden Investitionen anzuregen, muss der Ausstoß von Klimagasen wie CO2 einen Preis erhalten und so zu einem Kostenfaktor für Unternehmen werden. Der Emissionsrechtehandel, welcher bereits Anfang des Jahres 2005 gestartet ist, ist hierzu ein sehr geeignetes Instrument.

Die finanziellen Risiken durch den Klimawandel sind enorm, vor allem für die betroffenen Entwicklungsländer. Dem Finanzsektor kommt deshalb die bedeutende Rolle zu, innovative Ansätze zur Schadensprävention zu entwickeln. Die Autoren des Vierteljahrshefts kommen zu dem Ergebnis, dass effektive und schnelle Klimaschutzstrategien gefordert sind, die sich auf einen gesellschaftlichen Konsens über deren Kosten und Nutzen stützen müssen. Neue Partnerschaften zwischen Privatsektor, Regierungen, Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen helfen, die Risiken und Kosten zu mindern. Ihre Umsetzung gerade in den
vom Klimawandel besonders betroffenen Entwicklungsländern ist vordringlich.
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