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Armut in Europa - Ist die ambitionierte Zielgröße noch zeitgemäß? Kommentar von Jürgen Schupp

Kommentar vom 16. November 2011

Die Europäische Kommission hat sich vor fast genau einem Jahr ein ehrgeiziges und auch neues Ziel gesetzt, das als Weiterentwicklung des Lissabon-Vertrages gilt. Es geht um die Europäische Plattform gegen Armut und soziale Ausgrenzung. Unter der als Strategie „Europa 2020“ verabredeten europäischen Wirtschafts-, Beschäftigungs- und Sozialagenda einigten sich die Staats- und Regierungschefs auf das Ziel, in den nächsten zehn Jahren mindestens 20 Millionen Menschen einen Weg aus der Armut und der sozialen Ausgrenzung zu eröffnen. Ein ausgesprochen ambitioniertes Ansinnen, denn dies würde implizieren, die derzeit für die Euroländer geschätzte Zahl der von Armut betroffenen von rund 80 Millionen Menschen um ein Viertel zu senken.

Dieser Beschluss wurde unter dem Eindruck der Bilanzierung der Auswirkungen der Wirtschaftskrise gefasst und auf Basis der Einsicht beschlossen, dass die schwächsten Bürgerinnen und Bürger der europäischen Staaten am härtesten von der Krise getroffen werden. Es fällt schwer, sich diesem hehren Ziel zu verweigern; welcher Politiker oder auch steuerzahlende EU-Bürger wollte sich nicht dafür einsetzen, Armut und soziale Ausgrenzung abzubauen. Aber der Fluch liegt im Detail solcher Indikatoren.


Der vollständige Kommentar im Wochenbericht 46/2011 (PDF, 129.33 KB)

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