Neben den Hauptstudien SOEP-Core und SOEP-IS werden im Rahmen des Forschungsdatenzentrums SOEP eine Reihe von weiteren Datensätzen weitergegeben. Dazu zählen Forschungsprojekte mit besonderen Stichproben, die in den Datensatz von SOEP-Core integriert wurden, aber auch als eigene Datensätze weitergegeben werden.
Erstmalig wurde in Deutschland eine systematische und groß angelegte Evaluation des Gesamttableaus ehe- und familienpolitischer Leistungen durchgeführt - dies geschah im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und des Bundesministeriums der Finanzen (BMF).
Die Panelstudie 'Familien in Deutschland' dient dem Ziel, die Datengrundlage für bevölkerungsrepräsentative Analysen einiger der für die Familienpolitik bedeutsamer Teilgruppen zu verbessern. Insbesondere die Gruppen der allein erziehenden Eltern, der Mehrkindfamilien und der Familien im niedrigen Einkommensbereich sowie Familien mit sehr jungen Kindern sind anteilsmäßig in der Bevölkerung so klein, dass sie in repräsentativen Haushalts- und Personenstichproben zwar vertreten sind, die Zahl der Beobachtungen aber keine statistisch belastbaren und verallgemeinerbaren Analysen zulässt. Unter dem Namen "Familien in Deutschland" (FiD) erhob die forschungsbasierte Infrastruktureinrichtung SOEP am DIW Berlin deswegen 2010-2013 zusammen mit TNS Infratest Sozialforschung (heute Kantar public) in Anlehnung an das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) Daten von mehr als 4.500 Haushalten.
Die folgenden vier Zusatzstichproben werden jährlich wiederbefragt und bilden damit ein Panel:
Seit April 2012 stehen die Daten der wissenschaftlichen Community zur Verfügung. Sie können den Datensatz nach Abschluss eines SOEP-Datenweitergabevertrages im FDZ SOEP bestellen (Formulare). Auch wenn die Erhebungsinstrumente von "Familien in Deutschland" an die spezifischen Fragestellungen der Evaluation angepasst wurden, sind sie stark an die des SOEP angelehnt. Entsprechend lassen sich die FiD-Daten gemeinsam mit den SOEP-Daten nutzen, um die Bevölkerung repräsentativ abbilden zu können. Zur Vereinfachung wird daher in FiD ein Großteil der aus dem SOEP bekannten Datensätze generiert und mit integrierten Hochrechnungsfaktoren bereitgestellt.
Weitere Informationen zu Inhalten und Fallzahlen finden Sie als Übersicht (PDF, 39.62 KB) oder ausführlicher im Aufsatz:
Schröder, Mathis, Rainer Siegers, and C. Katharina Spieß. 2013. "Familien in Deutschland" - FiD. Schmollers Jahrbuch 133 (4), 595-606 (DOI: 10.3790/schm.133.4.595).
Im Rahmen der Evaluation hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die entstandenen Arbeiten hier zusammengestellt.
Alle Dokumente wie Methodenberichte, Fragebögen und Veröffentlichungen zur Studie finden sich unter Dokumentationen der SOEP Studien. Mit dem Filter „Dokumentationsart“ kann man die Suche nach Dokumenten einschränken.
Die IAB-SOEP-Migrationsstichproben sind ein gemeinsames Projekt des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Das Projekt hat zum Ziel, Einschränkungen von vorherigen Datensätzen zu überwinden, indem Stichproben gezogen werden, die die Veränderungen in der Struktur der Migration nach Deutschland seit 1995 berücksichtigt.
Ziehungsdesign
Die IAB-SOEP-Migrationsstichprobe M1 wurde aus den Integrierten Erwerbsbiografien (IEB) gezogen und 2013 erstmalig befragt. Es werden 250 Regionaleinheiten mit einem mehrstufigen Verfahren gezogen, so dass jede Person aus der Grundgesamtheit unserer Zielpopulation die gleiche Wahrscheinlichkeit hat, in die Stichprobe zu gelangen. In den 250 Regionaleinheiten des Feldeinsatzes wurden je 80 Adressen zufällig gezogen, wobei bestimmte Herkunftsgruppen eine höhere Ziehungswahrscheinlichkeit erhielten, um hinreichend große Fallzahlen für spezifische Gruppen zu gewährleisten. Dazu gehören insbesondere Personen aus den neuen EU-Mitgliedsländern und Personen aus Südeuropa.
Die Haushalte der zweiten IAB-SOEP-Migrationsstichprobe (M2) wurden 2015 erstmalig befragt. Die Zielpopulation dieser IAB-SOEP-Migrationsstichprobe sind Personen, die zwischen 2010 und 2013 nach Deutschland eingewandert sind. Die größte Gruppe stellen dabei die Migrantinnen und Migranten aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten in Osteuropa. Dieser Umstand ermöglicht es, die sich gegenwärtig vollziehende dynamische Änderung des Einwanderungsgeschehens nach Deutschland besser zu beschreiben. Die Stichprobe M2 besteht aus 1.096 Haushalten und ist, wie die Stichprobe M1, aus den Registerdaten der Bundesagentur für Arbeit gezogen worden.
Die Haushalte der dritten IAB-SOEP-Migrationsstichprobe (M7) werden 2020 erstmalig befragt. Die Zielpopulation dieser IAB-SOEP-Migrationsstichprobe sind Personen, die zwischen 2016 und 2018 aus den Herkunftsländern: Polen, Rumänien und Bulgarien nach Deutschland eingewandert sind. Dieser Umstand ermöglicht es, die sich gegenwärtig vollziehende dynamische Änderung des Einwanderungsgeschehens nach Deutschland besser zu beschreiben. Die Stichprobe M7 ist, wie die Stichproben M1 und M2, aus den Registerdaten der Bundesagentur für Arbeit gezogen worden.
Die Haushalte der IAB-SOEP-Migrationsstichprobe (M8a, M8b, M8c, and M8d) wurden im Jahr 2020 (M8a), 2022 (M8b), 2023 (M8c) bzw. 2024 (M8d) erstmalig befragt. Die Stichproben M8a bis M8d dienen der Evaluierung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, welches am 1. März 2020 in Kraft getreten ist.
Befragung
Jedes Haushaltsmitglied ab 16 Jahren einer gezogenen Person wird zunächst mit einem Personen-Biografiefragebogen oder Jugendfragebogen, der auch Fragen zur Migrationsbiografie enthält, befragt. Zusätzlich muss jeder Haushalt einen Haushaltsfragebogen ausfüllen. Ab dem zweiten Befragungsjahr werden die weiteren SOEP-Fragebögen eingesetzt, insbesondere die altersspezifischen Mutter-(bzw. Eltern-)Kind-Fragebögen.
Die IAB-SOEP-Migrationsstichproben bietet eine Datenbasis, mit der neue Erkenntnisse für die Erschließung von Fachkräftepotenzialen sowie für die Einwanderungs-, Integrations- und Arbeitsmarktpolitik in Deutschland gewonnen werden können. Folgende Inhalte werden erhoben:
Die Studie öffnet neue Perspektiven für die Migrationsforschung und verschafft Einblicke in die Lebenssituation von (neuen) Migrant*innen in Deutschland.
Die IAB-SOEP-Migrationsstichproben erhöhen die nutzbare Datenbasis für Forschungen zu Migration und dem Leben von Migrant*innen in Deutschland zusammen mit SOEP-Core erheblich. 4.964 Personen in 2.723 Haushalten nahmen an der ersten Welle dieser Studie teil.
Tabelle 1: Fallzahlenentwicklung der IAB-SOEP Migrationsstichprobe
2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | |
Erwachsene | 4945 | 3740 | 4758 | 3830 | 3401 | 2960 | 2511 | 4381 | 2061 | 4361 |
Kinder | 2500 | 1949 | 2482 | 1971 | 1768 | 1547 | 1312 | 1968 | 998 | 1258 |
Weil die Studie auch in der normalen SOEP-Datenweitergabe enthalten ist, können weitere Migrant*innen aus anderen SOEP-Core-Stichproben in die Analyse einbezogen werden, was die Anzahl der Beobachtung erhöht.
Datenzugang
Der Datensatz ist zugleich zusätzliche Stichproben für die SOEP-Core-Studie, er ist als Sample M1 und M2 ab SOEP v39 integriert (identische Fragebögen, angereichert um Fragen zur Migrations-Situation der Befragten). Alle SOEP-Nutzer*innen mit einem gültigen Datenweitergabevertrag haben die Daten entweder ab SOEP v39 erhalten, oder können sie getrennt als Daten der IAB-SOEP-Migrationsstichprobe bestellen. Der Datensatz wird, wie üblich, über einen personalisierten, sicheren Downloadlink kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Zugangsmöglichkeiten wie hier beschrieben.
Registerverknüpfung
Es ist für die IAB-SOEP-Migrationsstichproben möglich, die Erhebungsdaten mit administrativen Arbeitsmarkt- und Einkommensdaten zu verknüpfen, falls für die jeweiligen Befragten eine explizite Zustimmung zur Registerverknüpfung vorliegt. Weil aber diese verknüpften Datensätze Sozialdaten enthalten und nur schwach anonymisiert sind, ist ein Zugang nur direkt im Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit im IAB (FDZ IAB) möglich. Forscherinnen und Forscher erhalten Zugriff auf die FDZ IAB-Daten entweder während eines Gastaufenthaltes am IAB oder über einen kontrollierten Fernrechenzugang, der ebenfalls vom IAB eingerichtet wird. Anfragen für den Datenzugang müssen direkt an das FDZ IAB gestellt werden, zumal auch ein Datennutzungsvertrag mit dem IAB erforderlich ist (weitere Informationen).
Alle Dokumente wie Methodenberichte, Fragebögen und Veröffentlichungen zur Studie finden sich unter Dokumentationen der SOEP Studien. Mit dem Filter „Dokumentationsart“ kann man die Suche nach Dokumenten einschränken.
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und das Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) führen im Rahmen einer Projektkooperation eine Befragung von Menschen durch, die in Deutschland Schutz vor politischer Verfolgung und gewaltsamen Konflikten suchen. Der besonders in der zweiten Jahreshälfte 2015 stark angewachsene Flüchtlingszuzug nach Deutschland stellt Politik, Verwaltung und Bevölkerung vor große Herausforderungen. Um die Unterbringung, Betreuung und langfristige Integration der Schutzsuchenden in Arbeitsmarkt, Bildungssystem und andere Bereiche der Gesellschaft wirksam zu steuern und zu fördern, bedarf es belastbarer sowie verallgemeinerungsfähiger Informationen. Hier ist die empirische Sozialforschung gefordert, eine entsprechende Datengrundlage zu schaffen.
Ziehungsdesign
Die Ziehung der Zufallsstichprobe Geflüchteter erfolgte auf Basis des AZR (für weitere Details siehe das Dokument zum Studiendesign der IAB-BAMF-SOEP Befragung Geflüchteter (PDF, 355.71 KB)).
Die Ziehung der Auffrischungsstichprobe erfolgte nach einem ähnlichen Design, hier (PDF, 301.78 KB) dokumentiert.
Im Anschluss an eine qualitative Vorerhebung findet seit 2016 jährlich eine umfassende standardisierte Befragung von Geflüchteten in Deutschland durch speziell geschulte Interviewerinnen und Interviewer des beauftragten Umfrageinstituts statt.
Tabelle 1: Fallzahlenentwickung der IAB-BAMF-SOEP Befragung Geflüchteter
2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | |
Erwachsene |
4472 | 5575 | 4353 | 3900 | 4475 | 2635 | 2115 |
Kinder |
5384 | 6204 | 5255 | 4723 | 5446 | 2648 | 2134 |
Fragen zur Lebenssituation und den Rahmenbedingungen
Um belastbare Informationen über die Lebenssituation der Menschen zu gewinnen, die in den vergangenen Jahren in Deutschland Schutz gesucht haben, werden unter anderem Informationen zur schulischen und beruflichen Bildung sowie zur jeweils aktuellen beruflichen Situation der Geflüchteten erhoben. Darüber hinaus stehen auch die Sprachkompetenzen, die Wohn- und familiäre Situation, die gesellschaftliche Partizipation sowie Art und Umfang der sozialen Kontakte zu Deutschen sowie zu deren Herkunftsgruppe im Fokus. Weitere Schwerpunkte der Studie sind die Auswirkungen der rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen auf die Lebenssituation der Befragten sowie die Wirksamkeit von unterschiedlichen Förderprogrammen.
Die Befragung wird in das Datenangebot des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) integriert. Dies ermöglicht sowohl den Vergleich zu anderen Migrantengruppen als auch zu Personen ohne Migrationshintergrund.
Datenzugang:
Über das FDZ des SOEP:
Der Datensatz ist zugleich zusätzliche Stichproben für die SOEP-Core-Studie, er ist als Sample M3-M6 in den SOEP Daten integriert. Alle SOEP-Nutzer*innen mit einem gültigen Datenweitergabevertrag haben die Daten entweder mit SOEP v39 erhalten, oder können sie getrennt als Daten der IAB-BAMF-SOEP-Befragung Geflüchteter auf den üblichen Wegen bestellen (SOEP Community Management). Der Datensatz wird über einen personalisierten, sicheren Downloadlink kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Zugangsmöglichkeiten wie hier beschrieben.
Über das FDZ des IAB:
Zugangsmöglichkeiten wie hier beschrieben.
Registerverknüpfung
Es ist für die IAB-BAMF-SOEP Befragung von Geflüchteten möglich, die Erhebungsdaten mit administrativen Arbeitsmarkt- und Einkommensdaten zu verknüpfen, falls für die jeweiligen Befragten eine explizite Zustimmung zur Registerverknüpfung vorliegt. Weil aber diese verknüpften Datensätze Sozialdaten enthalten und nur schwach anonymisiert sind, ist ein Zugang nur direkt im Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit im IAB (FDZ IAB) möglich. Forscherinnen und Forscher erhalten Zugriff auf die FDZ IAB-Daten entweder während eines Gastaufenthaltes am IAB oder über einen kontrollierten Fernrechenzugang, der ebenfalls vom IAB eingerichtet wird. Anfragen für den Datenzugang müssen direkt an das FDZ IAB gestellt werden, zumal auch ein Datennutzungsvertrag mit dem IAB erforderlich ist (weitere Informationen).
Alle Dokumente wie Methodenberichte, Fragebögen und Veröffentlichungen zur Studie finden sich unter Dokumentationen der SOEP Studien. Mit dem Filter „Dokumentationsart“ kann man die Suche nach Dokumenten einschränken.