SOEPnewsletter April 2021

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

viele von Ihnen werden es schon mitbekommen haben: Die Befragungsdaten von 2019 sind in die SOEP-Core-Daten aufgenommen, Version 36 wird ausgeliefert. Im Abschnitt Data Service beschreiben wir in Kurzform, was Sie erwartet.

Neben der Arbeit an der Aufbereitung der SOEP-Core- und SOEP-IS-Daten haben wir in den letzten Monaten vor allem den Wechsel zu unserem neuen Umfrageinstitut vorbereitet. Wir sind sehr zuversichtlich, dass uns der Übergang gut gelingen wird. Aber auch einige sehr spannende Projekte nehmen an Fahrt auf. Mehr Informationen zu beiden Punkten finden Sie unter News and Events.

Übrigens: Die Weitergabe der SOEP-IS-Edition 2019 ist für den 9. Mai angekündigt.

Wir wünschen happy SOEPing

Uta Rahmann

  • Die SOEP-Core-Daten 1984-2019 (v36) sind ab sofort erhältlich. Alle registrierten Datennutzer*innen können sie über unser Online-Bestellformular anfordern.
    In English: https://www.diw.de/SOEPorder
    Auf Deutsch: https://www.diw.de/SOEPbestellung
  • Die wichtigsten Neuerungen in der v36:
    • 2019 wurden zwei neue interessante Stichproben gezogen: Top-Shareholders (Sample P) und lesbische, schwule, bisexuelle und Transgender-Personen sowie diejenigen, die sich als nicht-binär identifizieren (Sample Q).
    • Wegen neuer Entwicklungen in Bezug auf Datenschutz- und Privatsphärenregelungen dürfen Variablen, die Informationen über Bundesländer enthalten, die Europäische Union nicht verlassen. Die SOEP-Core-Daten werden deswegen jetzt in verschiedenen Editionen weitergegeben, die den unterschiedlichen Schutzbedürfnissen Rechnung tragen.
    • SOEP-Core v36 ist die erste Version, in der der Datensatz BIOIMMIG als längsschnittliche Daten weitergegeben werden. Deswegen wurden hier viele Variablen geändert.
    • Die Daten des Projektes Mentoring of Refugees (MORE) werden in dieser Version in zwei Datensätzen weitergegeben.

Alle weiteren Neuerungen finden Sie im Abschnitt Änderungen am Datensatz der aktuellen SOEP-Core-Seite.

  • Dies ist die erste Datenweitergabe, die in unserem neuen Webdesign dokumentiert wird (siehe unsere Meldung dazu). Wir sind gespannt auf Ihre Rückmeldung dazu!

  • Wechsel des Umfrageinstituts: Ab diesem Jahr werden die Befragungen des SOEP durch infas, Institut für angewandte Sozialwissenschaft in Bonn durchgeführt. Infas ist eines der größten und auch renommiertesten privaten Umfrageinstitute in Deutschland mit langjähriger Erfahrung und Expertise bei der Durchführung von Panelstudien – unter anderem ist infas aktuell mit der Feldarbeit des Nationalen Bildungspanel (NEPS) und des IAB-Haushaltspanel (PASS) beauftragt.
    Infas hat nach einem europaweiten Ausschreibungsverfahren den Zuschlag für die Durchführung der SOEP-Befragung erhalten. Seit Anfang des Jahres laufen die gemeinsamen Vorbereitungen für die diesjährigen Erhebungen, der Feldstart für die Befragung der Stichproben in SOEP-Core war Mitte April.
    Das SOEP-Team freut sich auf die gemeinsame Arbeit mit dem infas. Gleichzeitig bedanken wir uns beim SOEP-Team von Kantar für die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit.

  • Das Projekt KonsortSWD (Konsortium für die Sozial-, Verhaltens-, Bildungs- und Wirtschaftswissenschaften) hat seine Arbeit aufgenommen. Es hat zum Ziel, Forschenden, die zunehmend in multi- und interdisziplinären Projekten zusammenarbeiten, Unterstützung bei ihrem Forschungsdatenmanagement (FDM) anzubieten. Das von der DFG geförderte Konsortium ist dabei Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und wird in den kommenden 5 Jahren daran arbeiten, die Forschungsdateninfrastruktur zur Beforschung der Gesellschaft zu stärken, zu erweitern und zu vertiefen. Die Projekt-Webseite im DIW beschreibt die Aufgaben des SOEP. Das SOEP ist für die Koordination des Arbeitspaketes Datenproduktion (Data Production) und in einem Teilprojekt für die Metadaten verantwortlich. Zusätzlich ist das FDZ des SOEP am Arbeitspaket Datenzugang (Data Access) beteiligt, um den Zugang zu und die Nutzung von sensiblen Daten zu verbessern.

  • Wir haben uns entschieden, die internationale SOEP User Conference, die im letzten Jahr den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen ist, dieses Jahr nicht nachzuholen. Die Bedingungen, unter denen sie stattfinden könnte, sind weiterhin unsicher. Wir freuen uns stattdessen auf die nächste reguläre Konferenz im Sommer 2022.

  • Ein gemeinsames Projekt mit der TU Berlin ist im März gestartet: Unter dem Titel „Beschäftigungsrisiken und Arbeitsqualität in der digitalen Transformation: Empirische Analysen zu KI (Künstliche Intelligenz), Plattformarbeit und digitalen Arbeitsplätzen mit dem SOEP“ sollen Daten zur Digitalisierung mit dem SOEP erhoben werden, interdisziplinär ausgewertet und surveymethodisch validiert werden. Mehr Informationen gibt es auf der Projekt-Webseite.

  • Der Leibniz-WissenschaftsCampus SOEP-RegioHub an der Universität Bielefeld (SOEP@UBi) hat seine Arbeit aufgenommen: Die Lebensbedingungen in Deutschland sind heute durch zunehmende und sich rasch verändernde regionale Disparitäten in strukturellen, demografischen und ökonomischen Bereichen gekennzeichnet. Wie diese regionalen Disparitäten zusammenhängen und welche Folgen sie für den gesellschaftlichen Zusammenhalt haben, ist in der Forschung ebenso unzureichend beantwortet, wie die Frage, inwieweit regionale Disparitäten die politischen Einstellungen und Verhaltensweisen der Menschen beeinflussen und prägen - diese Forschungslücken möchte das Projekt schließen. Zur Webseite des SOEP-Regio Hub in Bielefeld.

  • Im Herbst 2020 hatten wir dazu aufgerufen sich bei uns mit Ideen für Forschungsprojekte rund um die Corona-Pandemie zu bewerben. In den Projekten sollen die Daten, die wir im mit der Universität Bielefeld durchgeführten Verbundprojekt "SOEP-CoV" erhoben haben, schon vorab und zeitnah ausgewertet werden. Aus über 70 Bewerbungen wurden 30 Projekte ausgewählt, die die SOEP-CoV-ProjektmitarbeiterInnen in Zusammenarbeit mit den externen Forscher-KollegInnen bearbeiten. Sie bewegen sich in den Themengebieten Gesundheitsverhalten und gesundheitliche Ungleichheit; Arbeitsmarkt und Erwerbsarbeit; Mentale Gesundheit, Zufriedenheit und Freizeit; Migration;Familie, Partnerschaft, Kinder sowie gesellschaftlicher Zusammenhalt. Mehr Informationen finden Sie auf der Seite https://soep-cov.de/Kooperationen/ .

  • Wir wurden auf einen kürzlich erschienenen Open Access-Aufsatz aufmerksam gemacht, der das Comparative Panel File beschreibt. Hierbei wird ein Stata-Code zur Verfügung gestellt, der die meisten der im Cross National Equivalent File enthaltenen, aus verschiedenen Ländern stammenden nationalen Haushaltspanel-Datensätze (z.B. SOEP, HILDA, PSID und einige andere) für verschiedene Variablen harmonisiert und so für internationale Vergleiche leichter nutzbar macht.
    Ausführliche Informationen gibt es auch auf der Webseite des Projektes: https://www.cpfdata.com/
    Konrad Turek, Matthijs Kalmijn, Thomas Leopold (2021), The Comparative Panel File: Harmonized Household Panel Surveys from Seven Countries, European Sociological Review, jcab006, https://doi.org/10.1093/esr/jcab006

  • Der neue Datenreport ist erschienen: Wie groß ist das Armutsrisiko für die Menschen in Deutschland? Wie entwickeln sich ihre Vermögensverhältnisse? Wie wird die Einkommensgerechtigkeit in Deutschland und Europa wahrgenommen? Dies sind nur einige der Fragen, auf die der aktuelle Datenreport 2021 Antworten gibt. Insgesamt ist ein Viertel der 52 Berichte des Datenreports auf Grundlage der SOEP-Daten entstanden. Der Datenreport kombiniert Daten der amtlichen Statistik mit denen der Sozialforschung und schafft ein umfassendes Bild der Lebensverhältnisse und der Einstellungen der Menschen in Deutschland. Der Datenreport kann bei folgenden Institutionen heruntergeladen werden: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Statistisches Bundesamt (Destatis), und Bundeszentrale für politische Bildung (BpB). Weitere Informationen in der Pressemeldung.

  • Wir freuen uns, dass wir Cornelia Kristen, Professorin für Soziologie, insbesondere Sozialstrukturanalyse an der Universität Bamberg, für die Mitarbeit im SOEP gewinnen konnten. Sie unterstützt das SOEP-Team seit kurzem als Senior Research Fellow zu Fragen der Integration von Zugewanderten und ihren Nachkommen. Darüber hinaus ist sie Expertin für soziale Ungleichheit und bildungssoziologische Fragestellungen. Sie hat bereits im letzten Sommer intensiv am DIW-Wochenbericht 34/2020 zur Integration von Geflüchteten (Link zur Pressemitteilung) mitgearbeitet.

  • Für das Projekt KonsortSWD konnten wir bereits drei neue Mitarbeiter*innen gewinnen. Für das Subprojekt "Open, metadata-enriched, non-proprietary data format for data dissemination (TA3.M5)" gibt es zwei Personen: Xiaoyao Han hat im März 2021 begonnen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf  Metadaten-Schema und open data Format. Sie hat zuvor das Studium Information Science an der Humboldt-Universität zu Berlin abgeschlossen. Claudia Saalbach hat im April 2021 am SOEP begonnen. Sie hat Soziologie in Konstanz und Potsdam studiert. In ihrer Forschung interessiert sie sich für Metadaten im Survey Life Cycle sowie für den Einfluss technischer und visueller Aspekte von Survey Modes auf die Datenqualität. Neil Murray ist für das Subprojekt RDCNet (TA2.M2) eingestellt, er wird den Ausbau der Forschungsdatenzentren wissenschaftlich begleiten. Seinen M.Sc. in Economics erwarb er an der Freien Universität Berlin, wo er aktuell auch als Doktorand arbeitet. Seine Forschungsinteressen fokussieren sich auf die Determinanten und ökonomischen Implikationen von Entscheidungen unter Risiko und Ungewissheit.

  • Simon Kleineweber arbeitet seit März 2021 als wissenschaftlicher Projektkoordinator für die Abteilungen Sozio-oekonomisches Panel und Konjunkturpolitik. Bevor er an das DIW Berlin kam, war Simon als Wissenschaftskoordinator am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. (PIK) sowie als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) tätig. Simon hat Soziologie, Geschichtswissenschaft und Europapolitik in Bielefeld, Paris und Straßburg studiert.

  • Magdalena Krieger hat erfolgreich ihre Dissertation in Soziologie an der Humboldt Universität zu Berlin verteidigt. Martin Kroh (Universität Bielefeld) und Philipp Lersch (Humboldt Universität zu Berlin) waren die Betreuer. Zwei Teile daraus sind bereits in peer-reviewed Journals erschienen: (1) Agents of Socialization and Female Migrants’ Employment: The Influence of Mothers and the Country Context. European Sociological Review 36, no. 6, 902-919. (http://doi.org/10.1093/esr/jcaa029 ) and (2) Tied and Troubled: Revisiting Tied Migration and Subsequent Employment. Journal of Marriage and Family 82, no. 3, 934-952. (http://doi.org/10.1111/jomf.12620 )

  • Jannes Jacobsen, Maria Metzing, Felicitas Schikora und Paul Schmelzer haben das SOEP in diesem Jahr verlassen. Felicitas Schikora hat erfolgreich ihre Dissertation über “The Economic Implications of Migration” an der Freien Universität Berlin verteidigt. Sie wurde von Carsten Schröder (first supervisor) und Panu Poutvaara (second supervisor) betreut. Wir wünschen allen vieren einen erfolgreichen weiteren Berufsweg und bedanken uns sehr herzlich für die bei uns geleistete Arbeit.

  • Jürgen Schupp und Gert G. Wagner haben wie auch die DIW-Abteilungsleiterin C. Katharina Spieß eine Einladung zur Mitarbeit in einer gemeinsam von Professorin Jutta Mata (Gesundheitspsychologie, Universität Mannheim) und Professor Ralph Hertwig (MPI für Bildungsforschung) geleiteten Ad-hoc-Arbeitsgruppe "Corona - Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene" der Leopoldina (Nationale Akademie) erhalten und angenommen.
    Die Leopoldina will die psychischen, physischen, edukativen, sozialen und ökonomischen Folgen der Corona-Krise für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene beleuchten. Im Zentrum sollen dabei die kurz- und mittelfristigen Möglichkeiten stehen, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass ein Ausgleich von Corona-bedingten Nachteilen möglich wird. Eine Stellungnahme soll bis Mitte Juni 2021 erarbeitet werden.

  • Markus M. Grabka hat vor dem Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales am 22.2.2021 als Einzelsachverständiger zum Thema ‚Minijobs‘ Rede und Antwort gestanden. Seine Stellungnahme zu den gestellten Anträgen finden Sie auf den Seiten des Deutschen Bundestages.

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