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Gendered Pathways to Integration: Why Immigrants’ Naming Practices Differ by the Child’s Gender

Referierte Aufsätze Web of Science

Jürgen Gerhards, Julia Tuppat

In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie (KZfSS) 72 (2020), 4, 597-625

Abstract

Wir analysieren geschlechtsspezifische Unterschiede in der symbolischen Grenzarbeit von Migrantinnen und Migranten am Beispiel der Vornamenvergabe für Töchter und Söhne. Unser Beitrag stützt sich auf den bereits etablierten Befund, dass Migrantinnen und Migranten für weibliche Nachkommen eher einen im Aufnahmeland gebräuchlichen Namen wählen (boundary crossing) als für männliche. Wir unterschieden zwei Dimensionen, um diesen geschlechtsspezifischen Unterschied bei der Namensvergabe zu erklären: die Auswirkung von herkunftsspezifischen Faktoren (Grad der Geschlechtergleichheit im Herkunftsland sowie Religionszugehörigkeit) und den Integrationsgrad der Migrantinnen und Migranten im Zielland. Mit Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigen wir an einem Sample von Migrantinnen und Migranten aus 49 verschiedenen Herkunftsländern, dass beide Dimensionen einen starken Einfluss auf die symbolische Grenzarbeit bei der Namensvergabe, sowie insbesondere auf das Ausmaß des Geschlechterunterschieds haben: Der Unterschied in der Namensvergabe zwischen Töchtern und Söhnen ist umso stärker ausgeprägt, je traditioneller die im Herkunftsland vorherrschenden Geschlechterrollenbilder sind, während er sich mit steigendem Integrationsgrad im Zielland verringert.

We analyze gender differences in immigrants’ ethnic boundary making using the example of name giving. We draw on the well-established finding that immigrants are more likely to choose a name that is common in the host country (strategy of boundary crossing) for female than for male descendants. We distinguish between two dimensions that help us to understand the gender gap in naming: the impact of origin-specific factors (institutionalization of gender equality in the country of origin and religious affiliation) and immigrants’ level of integration into the host country. Using data from the German Socio-Economic Panel Study on immigrants from 49 countries, we show that both sets of factors have a strong impact on immigrants’ boundary making in naming, as well as on the extent of the difference between daughters and sons: traditional gender role attitudes foster the gender gap in naming, whereas integration into the host country reduces it.



Keywords: Symbolic boundaries; Boundary making; Assimilation; Gender differences; First names
Externer Link:
https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s11577-020-00717-9.pdf

DOI:
https://doi.org/10.1007/s11577-020-00717-9

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