DIW Wochenbericht 9 / 2022, S. 149-154
Annekatrin Schrenker, Katharina Wrohlich
get_appDownload (PDF 203 KB)
get_appGesamtausgabe/ Whole Issue (PDF 2.83 MB - barrierefrei / universal access)
Der Gender Pay Gap, also die Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern, ist in den vergangenen Jahren langsam, aber kontinuierlich auf 18 Prozent gesunken. Wie dieser Bericht auf Basis von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) anlässlich des bevorstehenden Equal Pay Days zeigt, unterscheidet sich der Rückgang allerdings sehr stark nach dem Alter: Während der Gender Pay Gap bei den unter 30-Jährigen von durchschnittlich rund 15 Prozent in den Jahren 1990 bis 1999 auf acht Prozent im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2019 fiel, verharrte er in den Altersgruppen ab 40 Jahren bei deutlich über 20 Prozent. Daran zeigt sich, wie einschneidend die Phase der Familiengründung für die Erwerbsbiografien und Gehälter vieler Frauen nach wie vor ist. Sie legen ab der Geburt des ersten Kindes längere Pausen vom Job ein und arbeiten fortan häufiger in Teilzeit. Die Folge: Männer ziehen mit ihren Stundenlöhnen insbesondere im Alter von 30 bis 40 Jahren davon. Will die Familienpolitik daran etwas ändern, muss sie Anreize für eine egalitärere Aufteilung der Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern schaffen. Ansatzpunkte sind eine Ausweitung der Väter-Monate beim Elterngeld bei gleichzeitiger Erhöhung der Lohnersatzrate sowie eine Reform des Ehegattensplittings und der Minijobs.
Themen: Gender, Familie, Arbeit und Beschäftigung
JEL-Classification: J31;J16;J22
Keywords: Gender Pay Gap, Wage Inequality, Gender Care Gap
DOI:
https://doi.org/10.18723/diw_wb:2022-9-3
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/251417