Mehrere thematische Analysen von empirica im Verlauf der letzten 15 Jahre (u.a. zur Kriminalitätsfurcht, Kindergesundheit, Einsamkeit) haben gezeigt, dass neben individuellen Merkmalen – insbesondere sozialen Merkmalen – auch räumliche/nachbarschaftliche Einflussfaktoren auf das Wohlbefinden oder die Gesundheit von Menschen festgestellt werden können. Insbesondere die SOEP-Zusatzstichprobe zur Sozialen Stadt hat eine neue Grundlage geschaffen, um spezifische kleinräumige Einflussfaktoren beobachtbar zu machen. Die Stichprobe basiert auf hierfür von den Kommunen ausgewiesenen Fördergebieten, die nach Maßgabe der einzelnen Kommunen als besondere Handlungsräume identifiziert wurden. Hierdurch werden Vergleiche zwischen den erfassten Programmgebieten und allen anderen Räumen möglich. Allerdings ermöglicht dies nicht die Beobachtung von weiteren innergemeindlichen Vergleichsräumen. Um hier anzusetzen und einen systematischen Zugang zu ermöglichen, hat empirica auf Basis unterschiedlicher Indikatoren eine räumliche Gliederung erstellt, die sowohl Baustrukturen und Mietpreisniveaus im Wohnumfeld als auch wohnungsmarktbezogene Regionaldaten berücksichtigt. Die Grundlage hierfür bilden Daten auf der Ebenen von 100 m Gitterzellen, Postleitzahlgebieten, Gemeinden und Kreisen. Im Ergebnis liegen mehrere räumliche Attribute vor, die miteinander kombiniert, aber auch einzeln zur Auswertung des SOEP genutzt werden können. Diese SOEP-empirica-Quartiersklassifikation soll u.a. als Arbeitsgrundlage dienen, neben bisher hinlänglich analysierten und erklärten individuellen sozialen Gradienten als Einflussfaktoren z.B. auf das Wohlergehen oder die Gesundheit auch kleinräumige Einflussfaktoren (sozialräumliche/quartiersbezogene Gradienten) beobachtbar zu machen.
Das Brown Bag Seminar findet als Online-Seminar über Cisco Webex und auf Deutsch statt. Für den Zugangslink wenden Sie sich bitte an Viola Hilbert (siehe unten).