Sind Daten das neue Gold? Man hat den Eindruck, dass wir alle technischen Finessen ausloten, um an das wertvolle Gut heranzukommen. Was auch immer mit dem Begriff „Daten“ assoziiert wird, scheint diesem Vorhaben Glanz zu verleihen. Entscheidungen, Politik, Management und vieles mehr sollten jetzt „datengesteuert“ sein. Big Data, Machine Learning, Algorithmen und künstliche Intelligenz versprechen Lösungen für Probleme, die bisher ohne großen Erfolg behandelt wurden. Traditionelle Methoden der Wissensgenerierung durch mühsames, kostenintensives und zeitaufwändiges Sammeln von Daten erscheinen in diesem Licht veraltet und überflüssig. Das Etikett "Data for Policy" (D4P) eignet sich jedoch nur bedingt zur Charakterisierung des Beziehungsgeflechts und der gegenseitigen Beeinflussung von Daten einerseits und Politik andererseits. Auch wenn die Datenmenge im Zeitalter der Digitalisierung und Globalisierung enorm wächst, ist dieser Datenrohstoff nicht direkt für die Behandlung politischer Themen nutzbar. Vielmehr sind geeignete Verfahren erforderlich, um aus der Flut der Rohdaten die wertvollen Inhalte zu verdaubaren Informationen zu destillieren, zu verfeinern und zu kommunizieren. Der Begriff "Fakten" wird hier als Oberbegriff für solche Informationen verwendet. Wenn Daten am Anfang der Verarbeitung stehen, befinden sich die Fakten an dessen Ende. Wie können wir relevante, verifizierte Fakten für jedermann bereitstellen?