SOEPnewsletter März 2024

Liebe SOEP-Community,

das SOEP hat zu Beginn des neuen Jahres einen großen Verlust zu beklagen (PDF, 149.74 KB) – völlig unerwartet ist am 28.01.2024 Prof. Dr. Gert G. Wagner verstorben. Auf der DIW-Seite gibt es ein Kondolenzbuch für Kolleg*innen und Freunde.

Zum Gedenken an Wagner, der das SOEP von 1989 bis 2011 erfolgreich geleitet und nachhaltig geprägt hat, ist ein wissenschaftliches Symposium im Mai 2024 in Berlin geplant. Weitere Informationen werden folgen.

Viele Grüße

Ihr Team vom SOEP Bereich Wissenstransfer

Aktuelle Informationen aus dem Feld

Am 26. Februar 2024 sind die Anschreiben für unsere SOEP-Hauptbefragung ins Feld gegangen – damit startet die Befragung für 2024 früher als in den letzten drei Jahren. 

Zudem werden zwei Auffrischungsstichproben neu befragt: Vor dem Hintergrund einer anhaltenden Migration wird die neue Teilstichprobe M10 eingesetzt, welche Migrant*innen umfasst, die aus EU-Staaten nach Deutschland eingewandert sind. Die avisierte Nettofallzahl beläuft sich auf 3.000 Haushalte. Darüber hinaus wird das neue Teilsample S erstmals befragt. Dies ist eine Zufallsstichprobe der allgemeinen Wohnbevölkerung und soll 6.000 Haushalte umfassen.

 

IAB-Dokumentation zu unsachgemäß geführten Interviews

Aus den Erhebungsdaten der IAB-BAMF-SOEP-Befragung Geflüchteter in Deutschland wurden unsachgemäß durchgeführte Interviews aus dem Erhebungsjahr 2023 entfernt. Davon betroffen sind 87 Haushalte mit 160 Personeninterviews. Die Gewichtung wurde entsprechend angepasst. Finden Sie hier (PDF, 312.98 KB) die offizielle IAB-Dokumentation.

 

SOEP-IS: Polygenetic Scores

Im Rahmen der Studie "Genetic Analyses of ‚Trios‘ in the SOEP-IS" wurden 2019 im SOEP-IS sogenannte Polygenetic Scores der Befragten erstellt. In der Genetik ist der Polygenetic Score (PGS) eine Zahl, die die geschätzten Auswirkungen verschiedenster genetischer Varianten auf den Phänotyp – also die Gesamtheit aller morphologischen, physiologischen und gegebenenfalls Verhaltensmerkmale – einer Person zusammenfasst. Die SOEP-PGS-Daten stellen damit eine wertvolle Ressource für die Untersuchung individueller Unterschiede, Ungleichheiten, der Entwicklung im Lebensverlauf, der Gesundheit und der Wechselwirkungen zwischen genetischen Prädispositionen und der Umwelt dar.

Mehr Informationen zu dieser Studie finden sich auf dem SOEPcompanion oder hier.

Der Datenzugriff auf diese SOEP-PGS-Daten setzt voraus, dass interessierte Nutzende einen Forschungsplan erstellen sowie das positive Votum einer Ethikkommission einholen und diese mit Betreff "Polygenetic scores" an soepmail@diw.de senden. Nach positiver Prüfung beider Dokumente werden die Daten im regulären Verfahren an die Nutzenden ausgeliefert.

SOEP bei der In_equality-Konferenz 2024

Die In_equalilty-Konferenz 2024 ist ein internationales Zusammentreffen von Wissenschaftler*innen, die sich mit den politischen Ursachen und Folgen von Ungleichheit in unterschiedlichen Dimensionen und empirischen Feldern auseinandersetzen. Das dreitägige Programm vom 10. bis 12. April 2024 umfasst 27 interdisziplinäre Panels zu verschiedenen Themen wie Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Wohlstand und Bildungsungleichheit, Sprache, Fragen des Wohlfahrtsstaates, Schulden, Austerität und Klimawandel. Neben dem Vortrag von SOEP-Wissenschaftler Cristóbal Moya mit dem Titel “Are Workers’ Welfare Contributions Just? The Interplay of Self-Interest and Normative Preferences in Germany“ wird es mehrere Vorträge auf Basis von SOEP-Daten geben. Alle Podiumsdiskussionen im Bodenseeforum Konstanz werden live gestreamt, um ein hybrides Konferenzerlebnis zu gewährleisten.

 

SOEP bei der Langen Nacht der Wissenschaften Berlin 2024

Florian Griese präsentiert auf der Langen Nacht der Wissenschaften 2024 in einer Poster-Session mit dem Titel „Welcher Elternzeittyp sind Sie? Erwerbsverläufe werdender Eltern vor und nach der Reform von 2007“ seine Forschungsergebnisse zu den Effekten des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes (BEEG): Das BEEG trägt demnach zur Förderung der Geschlechtergleichstellung bei, doch wen, so fragt er, treffen dabei die größeren Lebensumstellungen - Mütter oder ihre Partner*innen? Und welche Mütter profitieren bisher am meisten von der Reform? Merken Sie sich in Ihrem Kalender den 22. Juni 2024 vor und besuchen Florian Griese zwischen 17 und 19 Uhr in den Räumen der Leibniz Gemeinschaft in Berlin, Chausseestraße 111, um sich über seine Forschung auszutauschen.

 

SOEPcampus@DIW 

Am 8. und 9. Februar 2024 fand eine Präsenzschulung im Rahmen der SOEPcampus-Veranstaltungsreihe erfolgreich am DIW Berlin statt – mehr als 30 Teilnehmende aus ganz Deutschland besuchten den zweitägigen Workshop zur Einführung in die Analyse der SOEP-Daten. Im Rahmen von Plenarveranstaltungen und Hands-On-Sessions bekamen die Datennutzer*innen die Möglichkeit, die Struktur und Nutzungsmöglichkeiten der SOEP-Daten sowie die Hochrechnung und Gewichtung kennenzulernen und anschließend für ihre eigene Forschung anzuwenden. Neben der Workshop-Leiterin Sandra Bohmann unterstützten auch andere SOEP-Kolleg*innen (Mattis Beckmannshagen, Florian Griese, Barbara Stacherl und Louise Biddle) die Veranstaltung. 

Sandra Bohmann auf dem SOEPcampus@DIW Berlin vom 8. bis 9. Februar 2024
© DIW Berlin

Neue Termine für Schulungen finden Sie auf unserer Webseite

SOEP beim 2. Symposium zum 7. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung

Viola Hilbert und Charlotte Bartels haben beim 2. Symposium zum Armuts- und Reichtumsbericht im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) am 29. Januar 2024 den Stand ihres Forschungsprojekts "Vermögensaufbau in Deutschland – aktuelle Trends und Treiber“ vorgestellt. Die Veröffentlichung der Ergebnisse folgt voraussichtlich in diesem Frühjahr.

Auch für den Vortrag von Olaf Groh-Samberg und Wiebke Schulz "Entstehung und Bedeutung der sozialen Lage im Lebensverlauf" dienten die SOEP-Daten als Grundlage.

 

Wissenschaft trifft Praxis – SOEP auf GOR Konferenz 2024

Carina Cornesse hat auf der General Online Research (GOR) Konferenz 2024 an einer Podiumsdiskussion zum Thema "Wissenschaft trifft Praxis. Wann ist eine Online-Stichprobe gut für welchen Bedarf?“ teilgenommen. In ihrem stark diskutierten Impulsvortrag zeigte sie auf, warum viele Online-Stichproben nicht für die Zwecke geeignet sind, für die sie genutzt werden. Einen weiteren Impulsvortrag hielt Menno Smid (infas). Moderiert wurde die Diskussion von Otto Hellwig (bilendi & respondi). Weitere Diskutant*innen waren u.a. Dr. Barbara Felderer (GESIS) und Beate Waibl-Flanz (Rewe Marktforschung). Berichtet wurde darüber im Branchenmagazin Planung & Analyse.

Veröffentlichungen

Menschen mit niedrigerem Bildungsstand haben ein geringeres Infektionsrisiko im Homeoffice

Menschen mit sozio-ökonomischen Benachteiligungen stecken sich häufiger mit dem Coronavirus an – dies wurde in bisherigen Studien ermittelt. Die Autor*innen des vorliegenden Artikels, darunter Markus M. Grabka vom SOEP, gehen mithilfe von Daten aus der RKI-SOEP-2-Studie der Frage nach, ob sich dieser Unterschied auch im Homeoffice zeigt. Sie vergleichen dazu exemplarisch das Infektionsrisiko von Menschen mit niedrigerem und höherem Bildungsgrad, die zuhause arbeiten. Das Ergebnis: Im Homeoffice sinkt das Infektionsrisiko für Menschen mit niedrigerem Bildungsgrad signifikant – laut den Forschenden eine wichtige Erkenntnis für die Pandemievorsorge.

Wachtler, B. / Beese, F. / Demirer, I. / Haller, S. / Pförtner, T.-K. / Wahrendorf, M. / Grabka M.M. / Hoebel, J. (2024). Education and pandemic SARS-CoV-2 infections in the German working population – the mediating role of working from home. Scandinavian Journal of Work, Environment & Health. DOI: 10.5271/sjweh.4144

Telearbeit und Lebenszufriedenheit während COVID-19: die Bedeutung der Familienstruktur

Die im Journal of Population Economics veröffentlichten Ergebnisse einer von Carsten Schröder und seinen Kollege*innen durchgeführten Difference-in-Differences-Analyse von SOEP-Daten zeigen, dass Telearbeit in den ersten zwei Jahren der COVID-19-Pandemie einen durchschnittlich negativen Effekt auf die Lebenszufriedenheit hatte. Hinter diesem durchschnittlichen Effekt verbirgt sich eine beträchtliche Heterogenität, die Asymmetrien zwischen den Geschlechtern widerspiegelt: Eine geringere Lebenszufriedenheit findet sich ausschließlich bei unverheirateten Männern und bei Frauen mit schulpflichtigen Kindern. Der negative Effekt für Frauen mit schulpflichtigen Kindern verschwindet im Jahr 2021, was auf eine Anpassung an die neuen Zwänge und/oder die Anwendung von Bewältigungsstrategien hindeutet.

Senik, C. / Clark, A.E. / D’Ambrosio, C. / Lepinteur, A. / Schröder, C. (2024). Teleworking and life satisfaction during COVID-19: the importance of family structure. Journal of Population Economics 37, 8 (2024). DOI: 10.1007/s00148-024-00979-z

Auszeichnungen

Julian B. Axenfeld hat den renommierten GOR Best PhD Award 2024 gewonnen

Julian B. Axenfeld hat die Ergebnisse seiner Doktorarbeit "Imputation von fehlenden Daten aus geteilten Fragebogendesigns in Sozialerhebungen" auf der 26. General Online Research Konferenz (GOR24) vorgestellt und dafür den GOR Thesis Award 2024 sowie ein Preisgeld von 500€ erhalten.

Von links: Georg Ahnert (Uni Mannheim), Olaf Wenzel (Wenzel Marktforschung), Julian Axenfeld (SOEP), Markus Weiß (Tivian) bei der Preisverleihung des GOR Best PhD Award 2024.
© DGOF

Willkommen beim SOEP

Char Hilgers arbeitet seit dem 1. Januar 2024 im SOEP und promoviert über statistische Methoden.

Guifré Ballesté Santacana ist seit dem 5. Januar 2024 als Fachangestellter für Markt- und Sozialforschung im SOEP tätig.

Seit dem 1. Februar 2024 ergänzt Antonia Meier als Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung das Team im SOEP und betreut neben Philipp Kaminsky fortan die SOEPhotline.

Tom Hartl ist ebenfalls seit dem 1. Februar 2024 als wissenschaftlicher Mitarbeiter für das Projekt KonsortSWD tätig.

Beachten Sie bitte auch unsere Stellenangebote:

Zurzeit suchen wir z.B. eine/n Wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in (w/m/div) für eine wissenschaftliche Forschungstätigkeit im Bereich Surveymethodik mit Schwerpunkt empirische Sozialforschung. Alle unsere Stellenangebote finden Sie auf dieser Seite.

IAB – 16. Workshop der Panelsurveys im deutschsprachigen Raum

Der 16. Workshop der Panelsurveys im deutschsprachigen Raum wird am 29. und 30.04.2024 am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg stattfinden. Die Teilnahme ist gebührenfrei, erfordert aber eine Registrierung. Konferenzsprache ist üblicherweise Deutsch. Bis zum 10.03.2014 läuft die Online-Registrierung.

 

SLLS – Call for Papers: Annual International Conference 2024 "Inequalities Across Life Courses and Generations: Interdisciplinary Perspectives"

Merken Sie sich die 13. Jahreskonferenz der Society for Longitudinal and Lifecourse Studies (SLLS) in Ihrem Kalender vor, die vom 24. bis 26. September 2024 vom Institute for Social and Economic Research (ISER) / Understanding Society an der Universität Essex ausgerichtet wird. Die Deadline für Einreichungen wurde verlängert auf 14. März 2024.  

 

IAB und DZHW – Call for Papers: 6th Forum "Higher Education and the Labour Market" (HELM)

Die vom IAB und Deutschem Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) veranstaltete Tagung mit dem Schwerpunktthema „The Bologna Process After 25 Years: Continuities, Changes, and Evaluations“ wird am 19. und 20.06.2024 in Hannover stattfinden. Die Tagungssprache ist Englisch. Den vollständigen Call for Papers (Deadline 8. April 2024) finden Sie hier.

 

GESIS – Second International User Conference of the German Family Demography Panel Study FReDA 2024

Am 7. und 8. Oktober 2024 findet die 2. Internationale FReDA User Conference bei GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Mannheim statt. Keynotes Sprecher sind Pia Schober (Eberhard Karls Universität Tübingen) und Denis Gerstorf (Humboldt-Universität zu Berlin). Die Deadline für Einreichungen an support.freda@gesis.org ist der 21. April 2024.

 

ISQOLS – 22. Annual Conference: "Human Happiness and Wellbeing in an Uncertain World"

Die Internationale Gesellschaft für Lebensqualitätsstudien (ISQOLS) veranstaltet ihre 22. Konferenz vom 25. bis 28. Juni 2024 an der Universität Malaysia Sabah, Kota Kinabalu, Malaysia. Das Thema der Konferenz lautet "Menschliches Glück und Wohlbefinden in einer unsicheren Welt".

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