Kondolenzbuch für Gert G. Wagner

Gert G. Wagner ist tot. Der langjährige Leiter des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und ehemalige DIW-Vorstandsvorsitzende verstarb am 28. Januar 2024 im Alter von 71 Jahren.

Gert G. Wagner kam 1989 ins DIW Berlin, wo er die Leitung der damals jungen Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) übernahm. Die Leitungsfunktion hatte er bis 2011 inne.

Im Februar 2011 übernahm Wagner für zwei Jahre die Leitung des DIW Berlin als Vorsitzender des Vorstands. Anfang 2018 verabschiedete sich Gert G. Wagner aus dem Vorstand des DIW Berlin, blieb dem Institut aber auch über seinen offiziellen Ruhestand hinaus in der Funktion eines „Visiting Senior Research Fellow“ als Wissenschaftler verbunden.

Das DIW Berlin richtet auf dieser Webseite ein digitales Kondolenzbuch ein, in welchem Sie sich bis zum 28. Februar 2024 eintragen können. Sie können wählen, ob der Eintrag öffentlich auf der Webseite zu sehen sein soll oder nicht. Alle Einträge werden an die Angehörigen von Gert G. Wagner übergeben.

Eintrag ins Kondolenzbuch

Unter folgendem Link können Sie sich in das Kondolenzbuch eintragen.

Einträge im Kondolenzbuch

  • Breyer, Friedrich - Universität Konstanz: Ich habe Gert Wagner in den 1980er Jahren im Sozialpolitischen Ausschuss des Vereins kennengelernt und vor allem seine Offenheit für die Argumente anderer in der Diskussion geschätzt. So haben wir uns, aus verschiedenen Denkschulen kommend, sehr häufig ausgetauscht und ich rechne es ihm hoch an, dass er mich dem DIW im Jahr 2000 als einen der ersten Forschungsprofessoren vorgeschlagen hat. Als in der Rürup-Kommission der unselige Disput zwischen Anhängern der Bürgerversicherung und denen der Kopfpauschale ausbrach, waren wir beide m.W. die ersten, die erkannt haben, dass dies keine Gegensätze sind, sondern dass ein Gesundheitssystem nach dem Vorbild der Schweiz beides haben kann, und wir haben uns beide in verschiedenen Publikationsorganen, wenn auch nicht gemeinsam, dafür eingesetzt. Legendär war die Breite seines Wissens und sein Arbeitseifer. Wenn man in sein kleines Büro im "alten" DIW in Dahlem kam, stapelten sich dort Bücher, Zeitschriftenaufsätze, zu begutachtende Manuskripte u.ä. meterhoch auf Schreibtisch, Stühlen und Fensterbrett. Trotzdem hörte ich ihn nie stöhnen, dass ihm die Arbeit zu viel wird, sondern er war immer guter Laune und zu einem Gespräch bereit. So einen wie ihn gibt es nicht ein zweites Mal - ich werde ihn vermissen.
  • Heil, Hubertus : Deutschland verliert einen ausgezeichneten Ökonomen. Gert G. Wagner hat als Leiter des SOEP und als DIW-Vorstand viel geleistet. Er hat auch den Sozialbeirat der Bundesregierung geprägt und war für mich persönlich über 20 Jahre ein geschätzter Ratgeber. Ich werde ihn vermissen.
  • Frick, Bernd - Universität Paderborn / Privatuniversität Schloss Seeburg, Seekirchen/Salzburg: Seit Mitte der achtizger Jahre hatte ich das große Privileg, mit Gert immer wieder über sehr unterschiedliche Themen, die uns beide gleichermaßen interessierten (diese reichten von den Erfolgsdeterminanten im professionellen Fußball bis zu den Bestimmungsgründen der individuellen Lebenszufriedenheit in unterschiedlichen sozialen Kontexten) diskutieren zu können. Ich habe ihn stets als einen höchst inspirierenden und angenehmen Gesprächspartner erlebt, den ich aufgrund seines viel zu frühen Todes sehr vermissen werde. Ruhe in Frieden Gert
  • Krahnen, Jan Pieter - Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE: Mit Gert Wagner haben wir einen großen Kollegen verloren. Für mich war Gert Wagner auch deshalb ein besonderes Vorbild, weil er so ausdauernd und dabei ganz unprätentiös Großes zum wissenschaftlichen Gemeinwohl beigetragen hat. Er war nicht nur ein exzellenter Wissenschaftler, sondern auch der herausragende Manager einer Wissenschaftsorganisation von hoher internationaler Bedeutung und großer Anerkennung. Wir hatten seitens des heutigen Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE ganz bewusst seinen Rat zur Gestaltung der Unternehmensverfassung gesucht – und sind nicht nur herzlich empfangen, sondern auch hervorragend beraten worden. Heute zeigt sich, dass die seinerzeitigen Weichenstellungen, allesamt mit ihm besprochen und weiterentwickelt, tragfähig und zukunftsweisend sind. Ich empfinde Dankbarkeit und große Hochachtung für Gert Wagner. Möge er in Frieden ruhen.
  • Schreyer , Michaele - Ehem. Mitglied der Europäischen Kommission : Durch meine frühere Tätigkeit am Institut für Steuern, Finanzen und Sozialpolitik an der FU Berlin habe ich Gert im Kontext von Forschungen zur Alterssicherung kennengelernt. Viele der damals in den siebziger und achtziger Jahren bestehenden Datenlücken hat Gert zum Anlass für neue Ansätze in der empirischen Sozialforschung genommen und mit dem sozio-ökonomischen Panel am DIW ganz neue Datengrundlagen geschaffen. Er war intellektuell wie handwerklich ein hervorragender Sozialwissenschaftler und ein offener und wohlwollender Mensch. Ich spreche mein herzliches Beileid seiner Familie aus und allen, die einen Freund und sehr geschätzten Kollegen verloren haben.
  • Hochmuth, Uwe: Herzlichen Dank für alles was ich von ihm gelernt habe seit der Zeit im Sonderforschungsbereich 3 und beim SOEP. Er wird in sehr guter Erinnerung bleiben.
  • Fecher, Benedikt - Wissenschaft im Dialog | Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft: Liebe Familie Wagner, für Ihren Verlust möchte ich Ihnen mein tief empfundenes Beileid aussprechen. Mit Gert Wagners Ableben verliert die deutsche Wissenschaft einen ihrer klügsten und kreativsten Köpfe. Ich verliere einen stets wohlwollenden und motivierenden Mentor, dem ich viel zu verdanken habe. Als Doktorvater zeigte er mir, wie Wissenschaft funktioniert. Als Fellow am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft trug er zum Aufbau des Forschungsprogramms "Wissen und Gesellschaft" bei. Gert war ein Mensch, der bis zuletzt vor Tatendrang und Ideen nur so strotzte. Er wird mir fehlen und ich werde ihn stets in ehrenvoller Erinnerung behalten. Ihrer Familie wünsche ich viel Kraft, Zusammenhalt und Zuversicht in dieser schweren Zeit. Benedikt Fecher
  • Gunkel, Alexander - Sozialbeirat: Mit großer Betroffenheit haben die Mitglieder des Sozialbeirats die Nachricht vom plötzlichen Tod von Prof. Dr. Dr. h. c. Gert G. Wagner erfahren. Herr Prof. Wagner war seit 2014 Mitglied und bis 2020 auch Vorsitzender des Sozialbeirats. Er war Mitglied in den beiden letzten Rentenkommissionen der Bundesregierung und leistete in der Forschung einen kaum zu überschätzenden Beitrag, etwa zum Aufbau des Sozio-oekonomischen Panels. Für die Forschung, insbesondere im Bereich der Alterssicherung, hat er dadurch Herausragendes geleistet. In großer Dankbarkeit verabschieden wir uns von einem engagierten Mitglied und einem geschätzten Kollegen, der sich seit Jahrzehnten für zukunftsorientierte Reformen in der Alterssicherung eingesetzt hat. In besonderer Erinnerung bleibt uns, dass er im Sozialbeirat unermüdlich dafür geworben hat, trotz der unterschiedlichen Positionen der Mitglieder, zu gemeinsamen Vorschlägen zu kommen und immer bereit war, neue Wege zu gehen. Er war ihm stets ein besonderes Anliegen, Interessenskonflikte durch pragmatische Lösungen zu überwinden. Seine Bereitschaft, tradierte Denkweisen aufzubrechen und Innovationen zu fördern, hat die Zusammenarbeit im Gremium geprägt. Die Mitglieder und die Geschäftsstelle des Sozialbeirats sprechen seinen Angehörigen ihre Anteilnahme und Mitgefühl aus. In tiefer Trauer verabschieden wir uns von Prof. Dr. Dr. h.c. Gert G. Wagner.
  • Backes-Gellner, Prof. Dr. Uschi - Universität Zürich: Gert G. Wagner war ein langjähriger Wegbegleiter, den ich seit den ersten Stunden des sozioökonomischen Panels kannte. Wir haben uns auf vielen Konferenzen immer wieder getroffen und stets anregende Diskussionen geführt. Die Nachricht von Gerts Tod hat mich sehr betroffen gemacht. Er ist leider viel zu früh von uns gegangen. Ich sende mein tiefes Beileid an seine Familie. Ruhe in Frieden, Gert.
  • Glemser, Axel - infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft: Die Kolleginnen und Kollegen des infas Instituts für angewandte Sozialwissenschaft trauern um Professor Gert G. Wagner. Vielen von uns war er ein stets kreativer Impulsgeber, der nur so vor Ideen sprudelte. Ein konstruktiv-kritischer und immer zielgenauer Begleiter und Kursgeber bei der wissenschaftlichen Entdeckungsreise – auch zwischen den vielfältigen Disziplinen und an ihren jeweiligen Rändern. Ein unglaublich kraftvoller und mutiger Motivator. Und vor allem ein großartiger und großherziger Mensch! Unsere tiefempfundene Anteilnahme gilt seiner Familie.
  • Schultz, Tanjev - Journalistisches Seminar, Uni Mainz: Gert Wagner war immer voller Ideen, wissenschaftlich stets neugierig und auch sehr interessiert an einem Transfer von Forschungsergebnissen in den öffentlichen Diskurs. Das hat ihn auch zu einem tollen Gesprächspartner für mich als Journalisten, Journalismusforscher und -ausbilder gemacht. In zwei Projekten hat er unsere Studierenden an das SOEP und an Datenanalysen herangeführt. Gemeinsam haben wir noch wenige Wochen vor seinem Tod eine Studie mit Katja Schmidt über die Einstellungen deutscher Journalistinnen und Journalisten publiziert. Die Zusammenarbeit war eine Freude, umso größer ist nun die Trauer.
  • Schwarze, Reimund - Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung -UFZ: Ich trauere um meinen Kollegen und Mentor Gerhard G. Wagner. Er war ein Vordenker und Wegbereiter für ökonomische Vernunft und soziale Ausgewogenheit im Naturgefahren-Management, ein großartigerNetzwerker und Verbraucherschützer ernsten Ranges. Er wird mir und uns fehlen!
  • Kreyenfeld, Michaela - Hertie School: Gert Wagner hat meine Diplomarbeit betreut und war später Gutachter meiner Dissertation. Dass ich eine wissenschaftliche Laufbahn eingeschlagen und Freude an der empirischen Sozialforschung gefunden habe, verdanke ich vor allem Gert Wagner. Er war in jeder Hinsicht ein fördernder Mentor und ist mir bis heute in vielerlei Hinsicht ein Vorbild: in der Betreuung von Nachwuchswissenschaftler:innen, in seiner Fähigkeit „out of the box“ zu denken, wichtige gesellschaftspolitische Themen zu identifizieren, sich nie zu scheuen, auch kontroverse Themen öffentlich zu diskutieren, für Standpunkte einzustehen, Brücken zwischen Politik und Wissenschaft zu bauen, Institutionen zu schaffen und damit die empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung in Deutschland nachhaltig zu prägen und voranzubringen. Danke, Gert! Michaela Kreyenfeld
  • Birkwald MdB, Dipl.-Soz.Wiss. Matthias W. - Die Linke im Bundestag : Professor Gert G. Wagner war ein guter Mensch, der es mir leicht machte, ihn zu mögen. Ich hab viel von ihm gelernt und das, obwohl wir in unterschiedlichen Rollen bisweilen sehr unterschiedliche wissenschaftliche und politische Positionen vertraten, zuletzt bei unserer Diskussion über die Lebensarbeitszeit im nd - der Tag im August 2021. Ich mochte seine freundliche und problemlösungsorientierte Art ganz besonders. Ich war sehr bestürzt von seinem Tode zu erfahren und werde die Gespräche mit ihm und ihn selbst niemals vergessen. Gert G. Wagner hat mich zutiefst beeindruckt.
  • Diekmann, Andreas - ETH Zürich und Universität Leipzig: Ich bin Gert Wagner vor vielen Jahren erstmalig begegnet, als wir das Schwerpunktprogramm zur Surveymethodologie diskutierten. Gert Wagner sprühte vor Ideen; es war beeindruckend und inspirierend. So habe ich ihn auch in den folgenden Jahren erlebt, in seinen Fachartikeln und Medienbeiträgen. Er ist viel zu früh von uns gegangen!
  • Noll, Heinz-Herbert - Ehemaliger Leiter des Zentrums für Sozialindikatorenforschung, Gesis, Mannheim: Gert G. Wagner war ein langjähriger Wegbegleiter, den ich seit unserer gemeinsamen Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich 3 der Universitäten Frankfurt a.M. und Mannheim am Ende der 1970er Jahre persönlich kannte. Unsere beruflichen Wege haben sich immer wieder gekreuzt und berührt, zuletzt im wissenschaftlichen Beirat der Regierungsstrategie „Gut leben in Deutschland“, dem wir gemeinsam angehörten. Die Nachricht von Gert’s plötzlichem Tod hat mich sehr getroffen, RIP!
  • Nelle, Dietrich - Innovationsberater(BMBFaD): Gert Wagner war ein fordernder Partner mit ausgeprägtem Gestaltungswillen, dabei immer verlässlich, offen und kreativ bei der Erarbeitung für alle Beteiligte tragfähiger Lösung. Ohne ihn sähen die deutschen Sozialwissenschaften heute anders aus, wir alle haben ihm viel zu verdanken. Seine Leidtungen haben Bestand, sein Wirken bleibt für viele vorbildhaft, aber wir haben eine beeindruckende Persönlichkeit für immer verloren. In stiller Trauer Dietrich Nelle
  • Horn, Gustav A. - ehem. Direktor des IMK, ehem .DIW: Ich trauere um Gert Wagner, einem ehemaligen Kollegen und Fussballkumpan, der für das DIW und das SOEP Grosses geleistet hat. Über seine fußballerischen Fähigkeiten kann man streiten. Ruhe in Frieden, Gert.
  • Krekel, Christian - London School of Economics: Ich verdanke Gert viel: er war ein wunderbarer Betreuer, der einem sehr viele Freiheiten und Möglichkeiten gab. Ohne ihn wäre ich nicht, wo ich jetzt bin, menschlich und akademisch. Lieber Gert, hab vielen Dank dafür, du wirst hier sehr vermisst.
  • Scherpenzeel, Annette - Nivel (Netherlands Institute for Health Services Research): Such a big loss for the survey field, for Gert’s colleagues, but mostly for his family. Gert Wagner’s path and mine often crossed during my panel career, at the Swiss panel, the LISS panel and SHARE. I always appreciated his advice and ideas: his insights and experience have been a great source of knowledge for panel builders.
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