Liebe SOEP-Community,
das Jahr neigt sich dem Ende entgegen - und so ist dies auch die letzte Ausgabe des SOEPnewsletters für 2024, mit erfreulichen News zu mehreren Datenveröffentlichungen (siehe „Data Service“) und einem neuen Forschungsprojekt (siehe „News and Events“).
Wie gewohnt berichten wir außerdem von SOEP-Teilnahmen an Konferenzen (siehe "People and Paper"), stellen eine Auswahl spannender neuer Publikationen auf Basis von SOEP-Daten vor (siehe „Veröffentlichungen“) und informieren über Neuigkeiten zu unseren SOEP-Mitarbeitenden (siehe „Staff and Community News“).
Wir wünschen viel Freude beim Lesen und eine gemütliche Winterzeit!
Viele Grüße
Ihr Team vom SOEP Bereich Wissenstransfer
Datenveröffentlichung: SOEP-Core-Daten 1984-2022 (v39) verfügbar
Alle registrierten Datennutzer*innen können die aktuellen Daten seit Oktober über unser Online-Bestellformular bestellen.
Auf Deutsch: http://www.diw.de/SOEPbestellung
In English: http://www.diw.de/SOEPorder
Die wichtigsten Neuigkeiten für die v39:
Weitere Details zur aktuellen Datenlieferung finden Sie als mitgeliefertes "WhatsNew"-Dokument im Datenpaket oder im Abschnitt Änderungen am Datensatz der aktuellen SOEP-Core-Seite.
Datenveröffentlichung: Updated Scientific Use File der IAB-BiB/FReDA-BAMF-SOEP-Befragung „Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland“ verfügbar
Alle registrierten Datennutzer*innen können die aktuellen Daten seit November über unser Online-Bestellformular bestellen.
Auf Deutsch: http://www.diw.de/SOEPbestellung
In English: http://www.diw.de/SOEPorder
Die neue Datenversion enthält vier Datensätze – die wichtigsten Neuerungen sind:
Weitere Informationen finden Sie hier.
Die IAB-BiB/FReDA-BAMF-SOEP-Befragung „Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland“ erfasst die Fluchtumstände, soziodemografischen Aspekte, die Wohnsituation, die schulische, berufliche und akademische Qualifikation, Erwerbstätigkeit, Deutschkenntnisse, aber auch Themen wie Zufriedenheit und Sorgen, Familienkonstellation vor und nach der Flucht, Kinderbetreuung, vorhandene soziale Netzwerke sowie Beratungs- und Unterstützungsbedarfe. Zudem stehen Fragen zu Zukunftsaussichten und eventuell geplantem Familiennachzug oder Rückkehrabsichten im Fokus.
Die Befragung wurde von vier Partnerorganisationen etabliert: das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA), das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), das Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Das Projekt knüpft an die seit 2016 durchgeführte „IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten“ und das am BiB angesiedelte Familiendemografische Panel (FReDA) an.
Call for Submissions: SOEP-IS
Die SOEP Innovations-Stichprobe (SOEP-IS) verfolgt das Ziel, innovative Datenerhebung für die Wissenschafts-Community zu ermöglichen und eignet sich daher in besonderem Maße für die Etablierung neuer und zielgruppenspezifischer Messinstrumente in Langzeiterhebungen, für Kurz- und Langzeitexperimente und für die Erhebung von Nicht-Umfragedaten (z.B. Biomarker).
Interessierte Forscher*innen sollten aktuell besonders die Einreichungsfristen und -modalitäten für die Datenerhebung in 2026 im Blick behalten. Der Call for Submissions ist offen. Wer gerne Fragen einreichen möchte, sollte sich bis zum 31. März 2025 mit einer informellen Interessensbekundung unter soep-is@diw.de melden. Wird das Vorhaben survey-methodisch als durchführbar erachtet, folgt das offizielle Bewerbungsverfahren. Das formelle Projektproposal muss bis zum 30. April 2025 eingegangen sein. Die Daten werden voraussichtlich im Laufe des Jahres 2026 erhoben. Weitere Informationen finden Sie hier.
Wichtige Änderungen in Bezug auf den Datenzugang: SOEP-G
Das Verfahren zum Zugriff auf die SOEP-G-Daten hat sich geändert. Interessierte Wissenschaftler*innen müssen künftig einen Forschungsplan, ein Datenschutzkonzept und einen Nachweis über ein positives Votum einer Ethikkommission an soepmail@diw.de (mit CC-Adresse soep-is@diw.de) mit dem Betreff „Polygenetische Scores“ senden. Nach einer positiven internen Prüfung aller Unterlagen erhalten zugelassene Nutzer*innen Zugriff auf den SOEP-G-Datensatz per Fern- oder Direktzugriff im SOEP. Wissenschaftler*innen, die ihren Code vorab testen möchten, können einen synthetischen Datensatz bei soep-is@diw.de anfordern.
Datenveröffentlichung: DIPS3-Daten bald verfügbar (Preview)
Erstmals wurde Smartphone-Sensing im SOEP-IS integriert. Für einen Teil der SOEP-IS-Befragten der Erhebungswelle 2022 enthalten die DIPS3-Daten Ergebnisse einer Tagebuchstudie sowie passives Smartphone-Sensing von Verhaltensindikatoren in Bezug auf soziale Kontakte. Die Befragten erklärten sich bereit, 14 Tage lang an einer zusätzlichen App-basierten Studie teilzunehmen. Sie wurden gebeten, jeden Abend einen kurzen Fragebogen zu ihrer Stimmung, ihren sozialen Kontakten und ihren sozialen Wünschen zu beantworten. Gleichzeitig lieferte das Smartphone-Sensing nahezu ununterbrochen Informationen über Anrufe, Textnachrichten, App-Nutzung, Gespräche und den Telefonstatus. Aufgrund des Datenschutzes können die Rohdaten im Rahmen dieser Veröffentlichung nicht weitergegeben werden, es stehen jedoch aggregierte und bereinigte Daten der relevanten Variablen zur Verfügung. Die DIPS3-Daten können mit den regulären SOEP-IS-Daten angereichert werden, um Informationen über den sozioökonomischen Hintergrund, die Persönlichkeit und das soziale Netzwerk der Befragten abzuleiten. Die Datenveröffentlichung wird voraussichtlich im Januar erfolgen – weitere Informationen folgen Anfang des neuen Jahres.
Neues Fritz Thyssen Stiftung-Projekt: Wealthy, Wealthier, Wealthiest – The Role of Inheritances and Parental Background for the Structure of the Wealth Distribution and Top Wealth
Wie entsteht und wie reproduziert sich in der deutschen Bevölkerung Reichtum (insbesondere) am oberen Ende der Vermögensverteilung? Die in diesem Projekt unter der Leitung von Carsten Schröder und Martin Biewen (IAW) zum Einsatz kommende neue und weltweit einzigartige SOEP-Sonderstichprobe vermögender Privatpersonen in Deutschland (SOEP-P) umfasst über 1.100 Netto-Euro-Millionäre (wobei die reichste Person über mehr als 130 Millionen Euro verfügt) und ist in die SOEP-Hauptstichprobe deutscher Haushalte (SOEP-Core) vollständig integriert. Somit können erstmals vergleichbare Analysen zu Hochvermögenden und dem Rest der Bevölkerung realisiert werden.
Weitere Informationen zu diesem Projekt bzw. seinen vier Arbeitspaketen erfahren Sie hier.
15. Internationale SOEP-Nutzendenkonferenz
Die 15. Internationale SOEP-Nutzendenkonferenz fand am 4. und 5. Juli 2024 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt. Rund 100 Wissenschaftler*innen nahmen an der Veranstaltung teil. Eingeladen waren herausragende Nutzende der SOEP-Daten aus verschiedenen Disziplinen (z.B. Wirtschaftswissenschaften, Demografie, Geografie, Politische Wissenschaft, Öffentliche Gesundheit, Psychologie und Soziologie). Aus den Einreichungen zum Thema "The individual and collective responses to a changing world" wurden 64 wissenschaftliche Vorträge von der Auswahlkommission angenommen.
Darüber hinaus wurde der Felix Büchel Award an Denis Gerstorf verliehen. Mehr Informationen zur Konferenz sowie Fotos finden Sie auf der Konferenzwebsite.
© Bernhard Ludewig
Preiszeromonie für den Büchel Preis: Von Links: Carsten Schröder, Denis Gerstorf, Stefanie Salata, C. Katharina Spieß © Bernhard Ludewig
SOEP beim DFG-Workshop "Kommunikative Mittel für eine barrierefreie Umfrageforschung"
Das SOEP, vertreten durch Florian Griese, war am 1. Oktober beim DFG-geförderten Workshop "Kommunikative Mittel für eine barrierefreie Umfrageforschung" an der Universität Münster dabei – vielen Dank nochmals an das Projektteam um Benjamin Bigl, Ketevan Gognelashvili und Volker Gehrau für die Einladung. Zusammen mit weiteren Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) konnten wertvolle Erkenntnisse festgehalten werden, wie zukünftige Online-Befragungsinstrumente barrierefrei und inkludierend gestaltet werden können.
SOEP bei SLLS Annual International Conference 2024
Vom 24. bis 26. September war das SOEP – vertreten durch Sabine Zinn, Felix Süttmann und Hans Walter Steinhauer – bei der SLLS (Society for Longitudinal and Lifecourse Studies) Annual International Conference 2024 “Inequalities Across Life Courses and Generations: Interdisciplinary Perspectives” in Essex, um sich mit Kolleg*innen von Panelstudien wie „Understanding Society“, dem „US Panel Study of Income Dynamics“ oder auch dem „Household, Income and Labour Dynamics in Australia Survey“ über aktuelle Forschungsmethoden auszutauschen.
SOEP trifft Understanding Society auf der SSLS Annual International Conference 2024 in Essex. Von Links: Michaela Brenzeval, Sabine Zinn, Annette Jäcke und Jonathan Burton.
© Sabine Zinn, SOEP/DIW Berlin
SOEP trifft Understanding Society auf der SSLS Annual International Conference 2024 in Essex: Von Links: Michaela Brenzeval, Sabine Zinn, Annette Jäcke und Jonathan Burton, © Sabine Zinn.
Im Rahmen des Symposiums „Establishment of Refreshment and Special Samples in Longitudinal Household Studies“ haben sie zudem zwei Talks präsentiert:
SOEP beim DGPs Kongress
Der 53. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) und die 15. Konferenz der Österreichischen Gesellschaft für Psychologie (ÖGP) haben gemeinsam vom 16. bis zum 19. September 2024 unter dem Motto „Menschen, Mitwelt, Medien“ an der Universität Wien, Österreich stattgefunden – auch mehrere Mitarbeitende des SOEP waren vor Ort und haben ihre Forschung mit SOEP-Daten vorgestellt:
Sozialbericht 2024 veröffentlicht: Wie steht es um die Lebensverhältnisse in Deutschland?
Am 6. November fand eine digitale Pressekonferenz zum Erscheinen des Sozialberichts 2024 statt. Der Bericht ist in Zusammenarbeit mit dem Sozio-oekonomischen Panel entstanden – Herausgeber sind das Statistische Bundesamt (Destatis), das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB). 163 Teilnehmer*innen waren insgesamt bei der Präsentation online mit dabei.
Screenshot der digitalen Pressekonferenz zum Sozialbericht 2024 am 6. November 2024 mit u.a. Markus M. Grabka
© SOEP/DIW Berlin
Screenshot der digitalen Pressekonferenz zum Sozialbericht 2024 am 6. November 2024 mit u.a. Markus M. Grabka, © SOEP/DIW Berlin. Pressemitteilung des WZB.
Der Sozialbericht (bisher: „Datenreport“) enthält zahlreiche Analysen zu den Lebensverhältnissen in Deutschland, die Expert*innen aus amtlicher Statistik und Sozialforschung zusammengestellt haben. Er deckt ein breites Spektrum an Themen ab, von Bildung, Arbeitsmarkt und Einkommen bis hin zu Gesundheit, Werten und Einstellungen. Neu in diesem Jahr sind unter anderem Analysen zu Einsamkeit, Wohnungslosigkeit sowie zur Situation ukrainischer Geflüchteter.
In einem seiner Forschungsschwerpunkte, Ungleichheit und Verteilung, steuert das SOEP zusammen mit dem WZB mehrere Analysen bei. Ein zentraler Befund lautet: Während die Vermögen in Deutschland in den letzten Jahren zwar gestiegen sind, bleiben sie nach wie vor ungleich verteilt. Gleichzeitig ist das Risiko der Altersarmut über alle Bevölkerungsgruppen hinweg leicht angestiegen.
Um dem Mangel an Arbeitskräften auf dem deutschen Arbeitsmarkt entgegenzuwirken, müssten ungenutzte Potenziale besser ausgeschöpft werden. Zum Beispiel könnten 335.000 Vollzeit-Arbeitskräfte hinzukommen, wenn Mütter und Väter im gewünschten Umfang erwerbstätig wären. Auch Zugewanderte könnten besser integriert werden: Im Jahr 2023 bestand ein Viertel der Erwerbspersonen in Deutschland aus Menschen mit Migrationshintergrund. Im Bereich der 20 bis 29-Jährigen ist es sogar ein Drittel.
Wie verändern sich die Arbeitszeitpräferenzen von Frauen, wenn der Lebenspartner den Job verliert?
In diesem Papier untersuchen Mattis Beckmannshagen und Rick Glaubitz, wie sich die gewünschten und tatsächlich geleisteten Arbeitszeiten von Frauen verändern, wenn der Lebenspartner von einer Kündigung oder Betriebsschließung betroffen ist. Bisherige Studien zur Absicherungsfunktion des Haushalts – also ob Lebenspartnerinnen ihr Arbeitspensum ausweiten, um das durch den Jobverlust des Partners reduzierte Haushaltseinkommen zu kompensieren – kommen zu dem Schluss, dass es in betroffenen Haushalten kaum Anpassungen im Arbeitspensum der Frauen gibt. Die neue Studie von Beckmannshagen und Glaubitz zeigt auf Basis von SOEP-Daten, dass dieses Ausbleiben größerer Anpassungen mit den Präferenzen der Frauen in Bezug auf das Arbeitspensum in Einklang steht. Es ist nicht auf etwaige Hemmnisse zurückzuführen, gestiegene Arbeitszeitwünsche zu realisieren. Stattdessen legen die Ergebnisse nahe, dass sowohl die gewünschten als auch die tatsächlich geleisteten Arbeitszeiten von Frauen, die von der Arbeitslosigkeit ihres Lebenspartners betroffen sind, nur in einem geringen, aber in einem vergleichbaren Umfang steigen.
Beckmannshagen, M. / Glaubitz, R. (2024). Is there a desired added worker effect? Evidence from involuntary job losses. Review of Economics of the Household. DOI: 10.1007/s11150-024-09742-5.
Welche Zusammenhänge bestehen zwischen kognitiver Reflexionsfähigkeit, persönlichen Präferenzen und sozioökonomischen Lebensbedingungen?
In dem Papier beschreiben Frank M. Fossen, Levent Neyse und Carsten Schröder, wie sie 16 in der einschlägigen Forschung diskutierte Hypothesen zu möglichen Zusammenhängen zwischen kognitiver Reflexionsfähigkeit, persönlichen Präferenzen und sozioökonomischen Lebensbedingungen der Deutschen auf Basis von SOEP-IS-Daten überprüft haben: Ihre Ergebnisse zeigen, dass eine höhere kognitive Reflexion mit einem größeren Sparverhalten und zwischenmenschlichem Vertrauen einhergeht. Außerdem gibt es suggestive Hinweise auf eine positive Beziehung zum Arbeitseinkommen. Weitere statistisch signifikante oder suggestive Assoziationen mit kognitiver Reflexion konnten jedoch nicht festgestellt werden, sodass die Hypothesen vorheriger Studien zu Risikobereitschaft, Geduld und sozialen Präferenzen nicht bestätigt werden konnten.
Fossen, F. M. / Neyse, L. / Schröder, C. (2024). Does Cognitive Reflection Relate to Preferences and Socio-Economic Outcomes? Journal of Political Economy Microeconomics (just accepted). DOI: 10.1086/732653
Historische Erbschaftsregeln: Gleichmäßige Verteilung von Land hat zu höherem Wachstum geführt
Im DIW-Wochenbericht 39/2024 lesen Sie, wie die verschiedenen erbrechtlichen Bräuche und Regelungen in Deutschland heute noch nachwirken, die im 19. Jahrhundert die Weitergabe von landwirtschaftlichem Grundbesitz an die folgende Generation bestimmten: Eine ökonometrische Analyse unter der Leitung von Charlotte Bartels (in Zusammenarbeit mit dem Massachusetts Institute of Technology, MIT) zeigt, dass die gleichmäßigere Verteilung von landwirtschaftlichem Grundbesitz in Deutschland langfristig zu höherem regionalem Wachstum geführt hat. Ein beständigerer Zugang zu Land und dem daraus resultierenden Einkommen ermöglichte es in den Gebieten mit gleicher Erbschaftsteilung unter den Geschwistern (Realteilung) mehr Menschen, unternehmerisch tätig zu werden – im Vergleich zu Gebieten, wo nur das erstgeborene Kind erbte (Anerbenrecht). Diese unternehmerische Tätigkeit bildete zu Beginn der Industriegesellschaft den Nährboden für den heutigen innovativen Mittelstand. Bis heute gibt es in den Realteilungsgebieten mehr Unternehmen und ökonomischen Wohlstand. Diese Unternehmen sind im Durchschnitt kleiner, aber produktiver als Unternehmen in Gebieten mit historischem Anerbenrecht. Langfristig erwies sich die Realteilung also als eine wichtige Institution für inklusives Wirtschaftswachstum, so die Schlussfolgerung des Forschungsteams.
© DIW Berlin
Infografik zu Bartels, C. / Jäger, S. / Obergruber, N. (2024): Historische Erbschaftsregeln für Land prägen noch heute die Wirtschaft. DIW-Wochenbericht 39/2024, 603-608.
Homeoffice in Deutschland etabliert, aber große Unterschiede bei Nutzung
Der Anteil von Homeoffice lag in Deutschland vor Beginn der Corona-Pandemie auf einem im internationalen Vergleich niedrigen Niveau. Mit der vorübergehend eingeführten Pflicht zum Homeoffice im Jahr 2021 hat die Debatte über die Zukunft der Arbeitswelt deutlich an Dynamik gewonnen. Im DIW-Wochenbericht 43/2024 wird die Nutzungsentwicklung von Homeoffice in Deutschland für den Zeitraum von 2014 bis 2022 auf Basis von SOEP-Daten analysiert. Jan Goebel untersucht hierfür gemeinsam mit Sarah Satilmis sowie Linus Seikat vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) die Nutzung des Homeoffice, und zwar sowohl nach Arbeitsplatzmerkmalen wie der Branche und der Unternehmensgröße als auch nach persönlichen Merkmalen wie dem Bildungsabschluss und der Haushaltszusammensetzung: Ab dem Jahr 2021 zeigt sich ein signifikanter Anstieg, wobei das Niveau auch nach Aufhebung der politischen Maßnahmen nicht auf das Niveau vor der Pandemie zurückfällt. Zwischen den Wirtschaftssektoren bestehen deutliche Unterschiede. Besonders ausgeprägt ist der Anstieg bei höher qualifizierten Beschäftigten in größeren Unternehmen sowie bei Personen mit Kindern. Geschlechterunterschiede sind dabei kaum festzustellen und Unterschiede zwischen Paarhaushalten und Singles treten nur zeitweise auf. Die Analyse weist zudem auf eine höhere Arbeitszufriedenheit und eine leicht verlängerte Arbeitszeit bei Homeoffice hin. Für einen modernen und flexiblen Arbeitsmarkt sollten die während der Pandemie geschaffenen Möglichkeiten zum Homeoffice verstetigt und weiterführende Instrumente entwickelt werden, um die Option zum Homeoffice langfristig zu unterstützen, so die Einschätzung der Autor*innen.
© DIW Berlin
Infografik zu Goebel, J. / Satilmis, S. / Seikat, L. (2024): Historische Erbschaftsregeln für Land prägen noch heute die Wirtschaft. DIW-Wochenbericht 43/2024, 667-674.
In memoriam Hans-Jürgen Krupp
Der Gründer des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), Hans-Jürgen Krupp, ist am 29. Juli 2024 im Alter von 91 Jahren verstorben. Mit Hans-Jürgen Krupp verliert das SOEP seinen weitsichtigen Gründungsvater, eine prägende Leitungsfigur sowie einen langjährigen Wegbegleiter und Förderer des SOEP. Wir werden sein Andenken (PDF, 323.19 KB) in Ehren halten.
Ellen Heidinger hat am 20. November ihre Dissertation zum Thema "The social support systems of refugees: Barriers and bridges to support" an der Humboldt Universität mit einem sehr guten Ergebnis verteidigt (Betreuerinnen waren Sabine Zinn und Zerrin Salikutluk).
Von Links: Valeriia Heidemann, Sabine Zinn (Betreuerin und erste Gutachterin), Ellen F. Heidinger, Zerrin Salikutluk (HU Berlin, zweite Gutachterin) und Louise Biddle bei der Disputation von Ellen Heidinger.
© SOEP/DIW Berlin
Von Links: Valeriia Heidemann, Sabine Zinn (Betreuerin und erste Gutachterin), Ellen F. Heidinger, Zerrin Salikutluk (HU Berlin, zweite Gutachterin) und Louise Biddle bei der Disputation von Ellen Heidinger.
Johannes Seebauer hat am 19. November seine Dissertation mit dem Titel „Shocks and the Labor Market: Five Empirical Essays in Economics” am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Freien Universität Berlin mit summa cum laude erfolgreich verteidigt (Betreuer war Carsten Schröder). Herzliche Gratulation!
Julia Witton hat am 30. Juni ihren Psychologie M.Sc. an der FU Berlin zum Thema "Satisficing in a German Self-Administered Probability-Based Panel Survey" mit 1,0 bestanden (Betreuerin war Carina Cornesse). Herzlichen Glückwunsch!
Charlotte Bartels ist seit Oktober 2024 Vertretungs-Professorin für Finanzwissenschaft an der Universität Leipzig; sie hat den Ruf auf die Professur zum 1. April 2025 angenommen. Wir gratulieren ihr recht herzlich!
Emilija Meier-Faust gewinnt NEPS-Publikationspreis 2024
Emilija Meier-Faust wurde für ihren Beitrag im Journal of Personality Assessment mit dem Titel „Perceiver Effects and Socioeconomic Background: Contrasting Parent-Reports against Teacher-Reports of Elementary School Students’ Personality“ von der Jury des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe (LIfBi) zur diesjährigen Gewinnerin des NEPS-Publikationspreises auserkoren. Das NEPS (Nationales Bildungspanel) erhebt längsschnittliche Daten zu Bildungsprozessen und Kompetenzentwicklung in Deutschland. Wir freuen uns sehr und gratulieren zu dieser herausragenden Leistung!
Die Preisverleihung findet am 5. Dezember 2024 im Rahmen der diesjährigen NEPS-Konferenz statt. Meier-Faust wird dort um 15:15 Uhr eine Keynote-Rede (LIfBi Lecture) über ihren Forschungsbeitrag halten.
Philipp Lersch wurde als einer der 100 wichtigsten Köpfe der Hauptstadt-Wissenschaft 2024 ausgewählt
Wer bringt neue Impulse in die Berliner Forschungswelt? Die Tagesspiegel-Redaktion hat 100 Persönlichkeiten identifiziert, die die Wissenschaftsregion Berlin-Brandenburg in diesem Jahr besonders prägen. Mit innovativer Forschung, exzellenter Lehre und Engagement gestalten sie die Wissenschaft der Zukunft. Auch Philipp Lersch wurde ausgewählt und in der Tagesspiegel-Reihe „Die 100 wichtigsten Köpfe der Wissenschaft“, Folge sechs: Was Gesellschaften zusammenhält, vorgestellt.
Zwei exzellente Wissenschaftler*innen haben das SOEP verlassen, um ihren erfolgreichen akademischen Karriereweg andernorts fortzusetzen:
Ende August beendete Johannes König seine Postdoc-Tätigkeit am SOEP, um als Wirtschaftswissenschaftler im Bundesministerium der Finanzen zu arbeiten.
Ende September wechselte Carina Cornesse, bis dato Leiterin der SOEP Innovationsstichprobe (SOEP-IS), zu GESIS, um die kommissarische Methodenleitung zu übernehmen (Interimsleiterin der SOEP-IS bleibt bis zur Neubesetzung Mariel McKone Leonard).
Beide sind weiterhin Gastwissenschaftler*innen im SOEP, also zu unserer großen Freude kein Abschied ohne Wiedersehen. Wir wünschen für die Zukunft alles Gute!
Rebecca Olthaus und Lotte Maaßen (im Projekt Wealthy, Wealthier, Wealthiest – The Role of Inheritances and Parental Background for the Structure of the Wealth Distribution and Top Wealth) ergänzen seit dem 1. Oktober das SOEP-Doktorandinnen-Team im Bereich Angewandte Panelanalysen.
Johannes Schütt ist seit dem 15. Oktober als Survey Data Scientist im Bereich Surveymethodik und -management tätig.
Mario Wolf arbeitet seit dem 1. November als Doktorand (im Projekt SOEP-RegioHub) im Bereich Data Operation und Forschungsdatenzentrum im SOEP.
Rebecca Scheffauer wird ab 1. Dezember als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Surveymethodik und -management das SOEP-Team erweitern.
2nd III/LIS Comparative Economic Inequality Conference 2025
LIS and the UK LIS Satellite Office at the International Inequalities Institute (III) invite scholars working in the field of comparative economic inequality to contribute to the 2nd III/LIS Comparative Economic Inequality Conference from 27-28 February 2025 at the University of Luxembourg.
Keynote Speakers: Nora Lustig, Tulane University, and Fabian Pfeffer, LMU Munich.
Special Event: ‘Visions of Inequality: From the French Revolution to the End of the Cold War’. Branko Milanovic will present highlights from his most recent book followed by a discussion with Francisco Ferreira and Janet Gornick.
GESIS Spring Seminar 2025
We are excited to announce the program of the GESIS Spring Seminar 2025! It offers high-quality training in state-of-the-art techniques in quantitative data analysis taught by leading experts in the field, designed for advanced graduate or PhD students, postdocs, and senior researchers. In 2025, all courses will deal with Experimental Designs in the Social and Behavioral Sciences. Extensive hands-on exercises and tutorials complement lectures in each course. The Spring Seminar will take place onsite at GESIS Cologne, Germany, from 17 March to 4 April 2025. For registration and detailed course descriptions, please visit https://tinyurl.com/GESIS-Spring-Seminar-2025.
GESIS also offers two short online workshops:
5-6 & 12-13 December 2024: Introduction to Methods of Causal Inference
18-19 February 2025: Propensity Score Matching: Computation and Balance Estimation for two and more groups in R.
CfP: German Stata Users Group meeting 2025
We would like to announce the 22nd German Stata Users Group meeting to be held Friday,
March 28, 2025, at: Universität of Hamburg, Faculty of Business, Economics and Social Sciences. All Stata users, from Germany and elsewhere, or those interested in learning about Stata, are invited to attend. The conference language will be English, due to the international nature of the meeting and the participation of non-German guest speakers.
If you are interested in presenting a paper, please submit an abstract by email to one of the
scientific organizers (max 200 words). The deadline for submissions is January 6, 2025.
The final program will be circulated in January 2025. Scientific Organizers are: Johannes Giesecke, HU Berlin (johannes.giesecke@hu-berlin.de), Ulrich Kohler, University of Potsdam (ulrich.kohler@uni-potsdam.de), and Christian Brzinsky-Fay, University of Hamburg (christian.brzinsky-fay@uni-hamburg.de).