Abgeschlossenes Projekt
Mehr als eine Million Geflüchtete aus der Ukraine haben seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar 2022 in Deutschland Schutz gesucht. Das Projekt „Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland“ schafft erstmals eine wissenschaftlich repräsentative Datenbasis zu Flucht und Integration dieser Menschen und bietet mittels belastbarer Aussagen eine wegweisende Grundlage für politische Entscheidungsprozesse und anknüpfende Forschung.
Untersucht werden u. a. die Fluchtumstände, umfassende soziodemografische Aspekte, die Wohnsituation, die schulische, berufliche und akademische Qualifikation, Erwerbstätigkeit, Deutschkenntnisse, aber auch Themen wie Zufriedenheit und Sorgen, Familienkonstellation vor und nach der Flucht, Kinderbetreuung, vorhandene soziale Netzwerke sowie Beratungs- und Unterstützungsbedarfe. Zudem stehen Fragen zu Zukunftsperspektiven und eventuell geplantem Familiennachzug oder Rückkehrabsichten im Fokus.
Dafür nahmen 11.754 Geflüchtete ukrainischer Staatsangehörigkeit im Alter von 18 bis 70 Jahren von August bis Oktober 2022 an einer umfassenden, repräsentativen sozialwissenschaftlichen Wiederholungsbefragung teil. Diese Befragung basiert auf einer zufallsbasierten Stichprobe. Zunächst wurden aus dem Ausländerzentralregister circa 100 Gemeinden in Deutschland ausgewählt, in denen viele ukrainische Geflüchtete gemeldet sind. Aus diesen Gemeinden wurden auf Grundlage von Daten aus den Einwohnermelderegistern Geflüchtete zufällig ausgewählt und mit der Bitte um Teilnahme an der Befragung kontaktiert. Die Befragungen selbst werden durch das Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas) mittels Online-Fragebogen durchgeführt, alternativ kann auch ein Papierfragebogen ausgefüllt werden.
Eine zweite Befragungswelle mit 6.835 Befragten wurde im Januar/Februar 2023 durchgeführt. (nur online).
Die Befragung wird von vier Partnerorganisationen etabliert: das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA), das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), das Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Das Projekt knüpft an die seit 2016 durchgeführte „IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten“ und FReDA an.
Gemeinsam haben die vier Kooperationspartner am 15. Dezember 2022 erste Ergebnisse aus der Studie im Rahmen einer Bundespressekonferenz vorgestellt.
Die Ergebnisse wurden anschließend anhand einer Kurzstudie (PDF, 4.87 MB) veröffentlicht.
Die Kurzstudie in englischer Sprache finden Sie hier (PDF, 0.73 MB).
Die barrierearme Version finden Sie hier (PDF, 4.88 MB).
Die Ergebnisse auf einer Seite zusammengefasst finden Sie hier (PDF, 152.06 KB).
Die Langfassung der Ergebnisse finden Sie hier (PDF, 3.42 MB).
Zur Datensatzinformation: soep.iab-bib_freda-bamf-soep.2022-2023
Alle registrierten Datennutzer*innen können die aktuellen Daten ab sofort über unser Online-Bestellformular bestellen.
Auf Deutsch: http://www.diw.de/SOEPbestellung
In English: http://www.diw.de/SOEPorder
Mit dem Forschungsprojekt „Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland“ etablieren vier Partnerorganisationen die bislang erste umfassende, repräsentative sozialwissenschaftliche Wiederholungsbefragung zu dieser Gruppe - erfahren Sie mehr dazu im Projektsteckbrief (PDF, 293.5 KB).
Themen: Migration , Surveymethodologie und Data-Science