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"Finanzialisierung, Regulierung und nachhaltiges Wirtschaftswachstum": Call for Papers für das Vierteljahrsheft zur Wirtschaftsforschung 4/2013

Bericht vom 18. Juni 2013

Finanzialisierung kennzeichnet einen Prozess, in dem der Finanzsektor die Dominanz über den realen Sektor gewinnt. Deregulierung, wirtschaftspolitische Abstinenz des Staates, Zunahme der Unternehmens- und Haushaltsverschuldung, steigende Einkommens- und Vermögensungleichheit, höhere globale Ungleichgewichte und anfällige, instabile Finanzmärkte sind übliche Begleitmerkmale dieses, zur Krise führenden Prozesses. Die Wiedergewinnung von Stabilität und Robustheit der Finanzmärkte ist eine unabdingbare Voraussetzung damit der Finanzsektor wieder seiner Rolle, der Realwirtschaft zu dienen, gerecht werden kann. Nur stabile Finanzmärkte sind in der Lage Kapital und Arbeit in die - aus gesamtwirtschaftlicher Sicht - besten Verwendungen zu lenken und somit nachhaltige Investition, Innovation und Wachstum zu fördern.

Nachhaltig stabile Finanzmärkte erfordern zu allererst eine konsistente und effektive Regulierung. In den vergangenen fünf Jahren der fortdauernden Finanzkrise wurden viele Regulierungsvorhaben sowohl national als auch international auf den Weg gebracht. Bestandsaufnahme und Evaluierung der Regulierungsmaßnahmen stecken jedoch noch in den Kinderschuhen. Damit bestehen im Hinblick auf Konsistenz und Effektivität der Regulierung(en) noch große Unsicherheiten, zu deren Beseitigung das geplante Vierteljahrsheft beitragen soll.
Viele Ökonomien sind im Zuge von Finanzkrise und Bankenkrise in ein schwieriges Fahrwasser mit hoher Staatsverschuldung und stark gebremster wirtschaftlicher Entwicklung geraten. Welche Maßnahmen die Regierungen und Zentralbanken ergreifen sollten, um die gesamtwirtschaftliche Entwicklung wieder in Gang zu bringen und die Verschuldungskrise zu beenden, ist weiterhin stark umstritten.
Das Vierteljahresheft soll zum einen das gesamte Themenspektrum der Finanzialisierung und Finanzmarktregulierung im Fokus haben. Zum anderen sollen die Möglichkeiten und Grenzen des Staates beleuchtet werden, zum nachhaltigen Wachstum beizutragen. Insbesondere sollen folgende Fragen behandelt werden:

  • Auf welche Weise hat die Finanzialisierung zur Finanz- und ökonomischen Krise beigetragen?
  • Welche Chancen und Risiken sind von den bestehenden Regulierungsvorhaben zu erwarten? Dabei können sowohl Einzelvorhaben als auch das gesamte Rahmenwerk in den Blick genommen werden.
  • Welche Regulierungsdefizite oder Regulierungsinkonsistenzen gibt es? 
  • Ist die gegenwärtige und geplante Finanzmarktregulierung mit den Zielen nachhaltiger Finanzmärkte und nachhaltigem Wirtschaftswachstum vereinbar?
  • Wie können die krisenbedingten Schwächen in der wirtschaftlichen Entwicklung nachhaltig beseitigt werden?

 

Für das VJH 4/2013 zeichnen Dorothea Schäfer und Brigitte Young verantwortlich.

Ein Abstrakt des geplanten Beitrages sollte bis spätestens 31. Juli 2013 bei dschaefer@diw.de eingereicht werden. Es sind ausschließlich deutschsprachige Beiträge erbeten, deren Umfang 15 Manuskriptseiten nicht überschreiten sollte. Abgabefrist der Manuskripte ist der 1. November 2013. Die elektronischen Manuskripte (Word-Dokument) sollten an die VJH-Redaktion, Frau Müller Gödtel emuller@diw.de mit Kopie an dschaefer@diw.de geschickt werden.

Dieser Call ist auch als Download (PDF, 128.54 KB) erhältlich. Weitere Hinweise für Autoren finden Sie hier

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