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Die Zukunft ist weiblicher

Bericht vom 28. November 2013

Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sprechen sich gemeinsam für gleichberechtigte Karrierechancen für Frauen und Männer in deutschen Unternehmen aus

Auf der Veranstaltung „Frauen in Führungspositionen auf dem Weg nach oben: Wissenschaft und Unternehmen im Dialog“, die vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), dem Deutschen Juristinnenbund e.V. (djb) und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) gemeinsam organisiert wurde, haben sich die eingeladenen Personalvorstände, Prof. Dr. Marion Schick, Deutsche Telekom AG, und Wilfried Porth, Daimler AG, sowie die Personalverantwortlichen Peter Dollhausen, ThyssenKrupp AG, und Dr. Christian Finckh, Allianz SE, zu mehr Frauen in Führungspositionen bekannt.

Erstmals setzten sich Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam für gleichberechtigte Karrierechancen für Frauen und Männer in deutschen Unternehmen ein.

Prof. Jutta Allmendinger, Ph. D., Präsidentin des WZB: „Frauen wollen führen. Die meisten Programme zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Deutschland verstehen genau das zu verhindern. Unser geballtes Wissen wird neue Wege finden, die wir gemeinsam beschreiten.“

Elke Holst, Forschungsdirektorin DIW Berlin: „Wichtig sind gleiche Aufstiegschancen für Frauen und Männer auf allen Stufen der Karriereleiter. Der Rückgang des Anteils von Frauen in den DAX-30-Vorständen 2013 im Vergleich zum Vorjahr ist ein Signal, dass mehr Frauen in Führungspositionen kein Selbstläufer sind.“

Ramona Pisal, Präsidentin des djb: „Unsere Studie ‚Aktionärinnen fordern Gleichberechtigung 2009-2013: Fazit und Forderungen’ zeigt, dass die Veränderungen in den Führungspositionen zu gering sind. Allein bei den 30 DAX-Unternehmen liegt der durchschnittliche Anstieg des Frauenanteils in Führungspositionen im beobachteten Zeitraum bei unter einem Prozentpunkt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Männer weiterhin mit Anteilen jenseits der 80-Prozent-Marke in die oberen Führungsetagen befördert werden. Nur durch Strategien, die vom nachhaltigen Bekenntnis des höheren Managements zu mehr Frauen getragen werden, können in Zukunft signifikante Fortschritte erzielt werden.“

Die hochrangigen Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter sind sich darin einig, dass das Thema noch stärker in den Fokus der Personalentwicklung rücken muss. Im Vordergrund stehen dabei die Führungspositionen auf den Ebenen unterhalb des Vorstands, um den Kreis potentieller Führungskräfte zu erweitern.

Peter Dollhausen, Leiter Corporate Funktion Human Resources Strategy, ThyssenKrupp AG: „Vielfalt ist für ThyssenKrupp von ganz besonderer Bedeutung, die wir künftig noch stärker quer durch unseren Konzern adressieren werden. Sie muss den tiefgreifenden Wandel in unserer Unternehmensgruppe entscheidend begleiten.“

Dr. Christian Finckh, Chief HR Officer, Allianz SE: „Gleichberechtigte Karrierechancen sind nicht nur integraler Bestandteil einer leistungsorientierten Unternehmenskultur, sondern schlicht auch erforderlich, um den künftigen Führungskräftemangel zu adressieren. Mit gezielten Strategien verfolgen wir aktiv das Ziel eines besseren Gleichgewichts von Frauen und Männern in Führungspositionen.“

Wilfried Porth, Personalvorstand und Arbeitsdirektor, Daimler AG: „Bei Daimler sind wir überzeugt, dass mehr Vielfalt zu besseren Ergebnissen führt. Als global agierendes Unternehmen ist es für uns eine Verpflichtung, Vielfalt zu fördern. Spitzenleistungen sind unabhängig von Geschlecht, Alter und Herkunft. Wir haben uns das Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen in leitenden Führungspositionen bis zum Jahr 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen.“

Prof. Dr. Marion Schick, Vorstandsmitglied, Deutsche Telekom AG: „Unsere Entscheidung, bis Ende 2015 30 Prozent der Chefposten mit Frauen zu besetzen, beschleunigt den Kulturwandel bei der Telekom. Wir sprechen längst nicht mehr nur über Chancengleichheit und Vorteile durch das Arbeiten in gemischten Teams, sondern auch über die Gestaltung von modernen Arbeitswelten und Zeitmodellen, die Familie und Beruf besser miteinander in Einklang bringen.“

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