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Polen im Aufwind - Budgetprobleme bleiben

Pressemitteilung vom 17. März 2004

Das Bruttoinlandsprodukt von Polen wird in diesem und im nächsten Jahr um etwa 4 % zunehmen. Dies ist das Ergebnis des aktuellen Wochenbericht 12/2004 des DIW Berlin, der in der in Kooperation mit dem Zentrum für gesellschaftliche und wirtschaftliche Analysen (CASE) in Warschau entstand.
Mit einer Zuwachsrate des realen Bruttoinlandsprodukts von 3,7 % im Jahre 2003 konnte Polen nach zwei Jahren weitgehender Stagnation wieder eine spürbare wirtschaftliche Erholung verzeichnen. Dies geht zum einen auf die stark zunehmenden Exporte zurück, andererseits nimmt auch der private Konsum weiter stark zu. Allerdings entwickeln sich die Investitionen nur verhalten. Den größten Unsicherheitsfaktor für die künftige Entwicklung stellt gegenwärtig die Fiskalpolitik dar. Bei Fortführung des gegenwärtigen Ausgabenpfades droht in den kommenden Jahren die Überschreitung der in der Verfassung festgesetzten Obergrenze der Staatsschuld von 60 % des Bruttoinlandsprodukts. Diese Obergrenze ist zudem auch im Maastricht-Vertrag festgelegt worden als Voraussetzung für einen Beitritt zur Währungsunion. Von dem damit zwangsläufigem Konsolidierungsprogramms dürften über mehrere Jahre dämpfende Wirkung auf das Wachstum ausgehen. Sowohl die Wachstumsaussichten in den nächsten Jahren als auch der Zeitpunkt des Beitritts Polens zur Währungsunion sind daher vor allem an die Entwicklung der Fiskalpolitik geknüpft.
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