Pressemitteilung vom 3. Mai 2011
Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist die größte und am längsten laufende multidisziplinäre Langzeitstudie in Deutschland. Das SOEP ist am DIW Berlin angesiedelt und wird als Teil der Forschungsinfrastruktur in Deutschland unter dem Dach der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) von Bund und Ländern gefördert. Für das SOEP werden jedes Jahr mehr als 20 000 Menschen in rund 11 000 Haushalten vom Umfrageinstitut TNS Infratest Sozialforschung befragt. Seit 2003 geben darüber hinaus Mütter in Mutter-Kind-Fragebögen Auskunft über die Entwicklung ihrer Söhne und Töchter.
Die Daten des SOEP geben unter anderem Auskunft über Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung und Gesundheit. Weil jedes Jahr dieselben Personen befragt werden, können nicht nur langfristige gesellschaftliche Trends sondern auch die gruppenspezifische Entwicklung von Lebensläufen besonders gut analysiert werden.
Die Wissenschaftlerinnen fanden heraus, dass im ersten Lebensjahr vor allem das Gesundheitsverhalten und die Gesundheit der Mütter das Wohlergehen der Kinder bestimmen. Einen Hinweis darauf geben Größe und Gewicht der Babys: „Töchter von Frauen, die rauchen, sind kleiner und leichter als die Mädchen von Nichtraucherinnen“, sagt C. Katharina Spieß. Die Gesundheit der Jungen hingegen hängt offenbar vom gesundheitlichen Gesamtbefinden der Mütter ab. Je schlechter die Mütter ihren eigenen Gesundheitszustand bewerten, desto eher leiden die Söhne unter Beeinträchtigungen wie zum Beispiel Asthma, Bronchitis oder Mittelohrentzündungen.
Je älter die Kinder werden, desto stärker kommen auch die Väter ins Spiel. „Eine messbare Rolle für das gesundheitliche Befinden von Kindern spielt die Gesundheit der Väter ab dem dritten Lebensjahr“, sagt C. Katharina Spieß.
Für ihre jetzt online in „Economics and Human Biology“ veröffentlichte Studie werteten die Forscherinnen Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) aus, die zwischen 2002 und 2008 erhoben wurden. Insgesamt flossen Daten von mehr als 900 Kindern und deren Eltern in die Untersuchung ein.