Lohnstückkosten setzen angefallene Lohnkosten ins Verhältnis zu einer bestimmten Leistungseinheit (beispielsweise Produkte oder Dienstleistungen). Dabei werden die gesamten Lohnkosten durch die Anzahl der erstellen Einheiten dividiert. Lohnstückkosten werden oft als Indikator für die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes oder Unternehmens verwendet. Niedrigere Lohnstückkosten gehen dabei einher mit einer höheren Wettbewerbsfähigkeit.
Unterschieden wird zwischen Lohnstückkosten als volkswirtschaftlichen oder als betriebswirtschaftlichen Indikator. Dienen Lohnstückkosten als volkswirtschaftlichen Indikator für die Wettbewerbsfähigkeit, wird die Summe der Arbeitskosten einer Volkswirtschaft durch das Bruttoinlandsprodukt dividiert. Zur Ermittlung der Lohnstückkosten im betriebswirtschaftlichen Sinne werden die im Betrieb anfallenden Lohnkosten eines Zeitraums durch die Anzahl der im selben Zeitraum erstellten Einheiten dividiert.
Die Lohnstückkosten hängen von der Produktivität sowie von der Höhe der Löhne ab. Steigende Produktivität führt zu sinkenden Lohnstückkosten. Gleiches gilt für sinkende Löhne. Abnehmende Produktivität führt hingegen genauso wie steigende Löhne zu höheren Lohnstückkosten. Die Verwendung von Lohnstückkosten als Indikator für die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft oder eines Betriebes wird aber auch kritisiert. So ist es beispielsweise möglich, durch eine kapitalintensivere Produktion (Arbeit wird durch Kapital ersetzt) die Lohnstückkosten zu senken. Ein solches Vorgehen führt aber nicht zwangsläufig auch zu einer höheren Wettbewerbsfähigkeit.
Das DIW Glossar ist eine Sammlung von Begriffen, die in der wissenschaftlichen Arbeit des Instituts häufig verwendet werden. Die hier gelieferten Definitionen sollen dem besseren Verständnis der DIW-Publikationen dienen und wichtige Begriffe aus der empirischen Wirtschafts- und Sozialforschung so prägnant wie möglich erklären. Das Glossar hat keinen Anspruch auf lexikalische Vollständigkeit.