Höhere CO2-Emissionen im Jahre 2000

DIW Wochenbericht 6 / 2001, S. 91-99

Hans-Joachim Ziesing

Abstract

In einem vor wenigen Tagen vorgelegten Bericht der Zwischenstaatlichen Kommission zum Klimawandel der Vereinten Nationen (Intergovernmental Panel on Climate Change) werden die Befürchtungen, dass es zu einer deutlichen Erwärmung des globalen Klimas mit unübersehbaren Folgen für Mensch und Umwelt kommen könnte, eher stärker betont als früher. Verantwortlich gemacht werden dafür zu einem großen Teil die mit der Verbrennung fossiler Energieträger entstehenden Treibhausgasemissionen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, diese Emissionen, zu denen vor allem das Kohlendioxid (CO2) gehört, nachhaltig zu reduzieren. Zwar hatten die Industrieländer schon auf der Klimakonferenz in Kyoto im Jahr 1997 eine Reduktion zugesagt, doch ist es dazu noch zu keiner völkerrechts-verbindlichen Übereinkunft gekommen. Deutschland hatte sich bereits Mitte der neunziger Jahre verpflichtet, die CO2-Emissionen deutlich zu senken. In dem im Oktober 2000 verabschiedeten Klimaschutzprogramm hat sich die Bundesregierung erneut dazu bekannt, die CO2-Emissionen in Deutschland bis zum Jahr 2005 im Vergleich zu 1990 um 25 % zu vermindern. Nachdem in den neunziger Jahren dabei zunächst beachtliche Erfolge erzielt worden waren, hat sich der Rückgang im Laufe der Zeit tendenziell abgeschwächt. Im vergangenen Jahr haben die CO2-Emissionen nach ersten Schätzungen wieder etwas zugenommen, und zwar um 0,2 %. Berücksichtigt man den Temperatureinfluss - 2000 war ein besonders warmes Jahr -, so lässt sich der Anstieg sogar aufgrund 1 % (knapp 9 Mill. t CO2) rund 1 % beziffern. Im Vergleich zu 1990 waren die um den Temperatureffekt bereinigten energiebedingten CO2-Emissionen um rund 15 % niedriger. Um das für 2005 angestrebte Emissionsziel noch zu erreichen, müssen die CO2-Emissionen in den kommenden fünf Jahren zusätzlich um rund 100 Mill. t - d.h. um fast 12 % - reduziert werden.

Themen: Umweltmärkte

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