DIW Wochenbericht 47 / 1995, S. 797-803
Christian Weise
Die Aussicht auf Beitritt zur Europaeischen Union (EU) ist in den ostmitteleuropaeischen Staaten ein wichtiger Orientierungspunkt im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformationsprozess. Ohne Zweifel gilt dies auch fuer Polen, das bereits im April 1994 formell die Aufnahme in die Europaeische Union beantragt hat und schon allein wegen seiner Bevoelkerungsgroesse ein besonders interessanter Fall ist. Aus heutiger Sicht waeren mit dem Beitritt Polens fuer die EU neben Vorteilen auch grosse Lasten verbunden. Eine Osterweiterung der EU, die nicht in der ersten Runde auch Polen einschloesse, ist aus politischen und historischen Gruenden schwer vorstellbar. Der Blick richtet sich folglich auf Wege zur Ueberwindung der Schwierigkeiten und auf den voraussichtlichen Zeitbedarf bis zur Realisierung eines Beitritts. Zu diesen Fragen fuehrte das DIW zusammen mit der Warsaw School of Economics und dem Arbeitskreis Europaeische Integration vom 08. bis 10. Juni 1995 in Berlin eine Konferenz durch, an der zahlreiche Expertinnen und Experten aus Polen und Deutschland sowie Vertreter von Europaeischer Kommission und Europaeischem Parlament teilnahmen. Der vorliegende Bericht fuehrt in die Problematik ein.
Themen: Europa