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Kinderlosigkeit von Akademikerinnen überbewertet

DIW Wochenbericht 21 / 2006, S. 313-317

Christian Schmitt, Gert G. Wagner

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Abstract

Das Thema "Kinderlosigkeit" wurde im letzten Jahr immer wieder im Zusammenhang mit einer statistischen Angabe diskutiert: Danach bleiben gegenwärtig etwa 40 % der Akademikerinnen in Deutschland kinderlos. Aktuelle Analysen weisen jedoch darauf hin, dass der Anteil kinderloser Hochschulabsolventinnen deutlich geringer ist (unter 30 %). Zudem ergeben sich Differenzen nach den Bildungsabschlüssen der Akademikerinnen (Universitäts- und Fachhochschulabschluss). Darüber hinaus zeigt die Analyse der vom DIW Berlin in Zusammenarbeit mit Infratest Sozialforschung erhobenen Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) 2, dass ein hoher Anteil kinderloser Akademikerinnen kein Novum ist, sondern seit Jahrzehnten beobachtet werden kann. Die Fokussierung der aktuellen Diskussion um "Kinderlosigkeit" auf die Gruppe der Akademikerinnen verdeckt zudem ein quantitativ gewichtigeres demografisches Problem: Inzwischen bleiben insgesamt über 20 % aller Frauen in Deutschland kinderlos. Aber auch bei einem solchen Anteilswert ist Deutschland immer noch weit davon entfernt, zu einer "kinderlosen Gesellschaft" zu werden.

Gert G. Wagner

Fellow in der Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches Panel


Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/151443

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