DIW Wochenbericht 37/38 / 2011, S. 11-18
Ansgar Belke, Kerstin Bernoth, Ferdinand Fichtner
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Die Finanzkrise 2007/2008 und die derzeitige "Euro-Krise" stellen das bisherige Weltwährungssystem in Frage. Sie legt die Schwächen des aktuellen Systems schonungslos offen und zeigt, welchen herausragenden Stellenwert das internationale Währungssystem nach wie vor für die Stabilität von Märkten und ganzen Volkswirtschaften hat. Das DIW Berlin hat im Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen untersucht, ob es grundlegende Alternativen zum bestehenden Wechselkursregime gibt. Grundsätzlich erweist sich keine der beiden Extremformen - komplett freie oder fixe Wechselkurse - als geeignet. In dem daher grundsätzlich zu empfehlenden Mischsystem sind aber Verbesserungen zum Status quo sinnvoll. Anzustreben ist ein Wechselkursregime mit einigen wenigen, großen Währungsraumen, die untereinander durch flexible Wechselkurse verbunden sind. Korrespondierend hierzu sollte sich ein multipolares Leitwährungssystem herausbilden, in dem neben dem gegenwärtig dominierenden US-Dollar auch der Euro und der chinesische Renminbi eine wichtige Rolle spielen dürften. Begleitet werden sollten diese Entwicklungen durch substanzielle Verbesserungen der regulatorischen Rahmenbedingungen der Finanzmärkte. Hierzu gehört neben einer verstärkten globalen und insbesondere europäischen wirtschaftspolitischen Koordinierung auch eine international abgestimmtere und durchsetzungsfähigere Finanzmarktaufsicht.
Themen: Geldpolitik
JEL-Classification: E2;E42;F33;F42;F53
Keywords: Internationales Weltwährungssystem, Leitwährung, Wechselkurssystem, Finanzkrise, Internationale Wirtschaftspolitik
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/152195