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Österreichs Kreditstruktur

DIW Wochenbericht 8 / 1931, S. 35-36

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Abstract

Ähnlich wie in Deutschland hatte sich auch in Österreich die Geld- und Kreditlage gegenüber dem im vorigen Herbst erlittenen Rückschlag gebessert. Die Geldsätze waren stark gesunken: der Wiener Privatdiskont hatte zeitweise den Satz von 4 % unterschritten. Die an die Nationalbank gestellten Kreditansprüche waren erheblich zurückgegangen. Der Erfolg der Wohnbauanleihe des Bundes und die steigenden Pfandbriefemissionen der Landeshypothekenanstalt kennzeichneten die wachsende Aufnahmefähigkeit des inländischen Kapitalmarkts. Die Gold- und Devisenbestände der Nationalbank hielten sich auf dem hohen Stande, den sie Ende vorigen Jahres erreicht hatten. Diese Entspannung der Kreditlage ist in jüngster Zeit durch die Schwierigkeiten der Österreichischen Kreditanstalt aufgehalten worden. Die mit Hilfe des Bundes rasch durchgeführten Stützungsmaßnahmen haben zwar die unmittelbare Gefahr für die Kreditversorgung der österreichischen Wirtschaft abgewendet, vermochten aber die tieferen volkswirtschaftlichen Ursachen der Schwierigkeiten nicht zu beseitigen.

Themen: Finanzmärkte

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