DDR: Übergang zum neuen Rentensystem schwierig

DIW Wochenbericht 14 / 1990, S. 167-171

Ellen Kirner, Heinz Vortmann, Gert Wagner

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Abstract

Die ökonomische Situation vieler Rentner in der DDR ist besonders schlecht und droht sich mit der Umstellung des Wirtschaftssystems zu verschärfen. Um dem entgegenzuwirken, sind erhebliche Rentenerhöhungen notwendig. Sie wären auch weitgehend aus Beiträgen der Beschäftigten finanzierbar, wenn die in der Bundesrepublik geltenden Beitragssätze für die Sozialversicherung übernommen würden, die Erwerbsbeteiligung in der DDR so hoch bleibt wie bisher und die Versicherungspflicht weiterhin für alle Erwerbstätigen gilt. Doch wird es in der gegenwärtigen Phase der ökonomischen Umstellung bei zumindest kurzfristig reduzierter Zahl der Beschäftigten schwierig sein, die für die Rentenerhöhungen erforderlichen Mittel aus dem Produktionsprozeß abzuzweigen. Ohnehin ist das System der sozialen Sicherung in der DDR durch die Abwanderung von überwiegend jüngeren Bürgern schwer belastet, während die Rentenversicherung in der Bundesrepublik aus steigender Erwerbstätigenzahl Überschüsse erzielt. Daraus sollten der DDR zumindest die durch die Wanderungsverluste entgangenen Beitragseinnahmen ersetzt werden.

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