Welchen Beitrag hat die Finanzpolitik zum Aufschwung 1978 und 1979 geleistet?

DIW Wochenbericht 11 / 1980, S. 121-124

Arbeitskreis Arbeitsmarktperspektiven

Abstract

In der Einschätzung der Wachstumsaussichten für dieses Jahr besteht inzwischen weitgehend Konsens: Eine Zunahme des realen Bruttosozialprodukts um mehr als 2 vH wird für wenig wahrscheinlich gehalten; entsprechend pessimistisch fallen die Arbeitsmarktprognosen aus. Auch eine vorsichtige Interpretation des konjunkturellen Verlaufsmusters in den späten siebziger Jahren läßt den Schluß zu, daß nennenswerte Beschäftigungsgewinne ohne nachfrageseitige Stützungsmaßnahmen des Staates kaum noch zu realisieren sind. Die Entwicklung der gewerblichen Investitionen hat nicht die erhofften konjunktur- und beschäftigungspolitischen Impulse gebracht: Obwohl die Anlageinvestitionen im verarbeitenden Gewerbe seit 1976 in jedem Jahr gut doppelt so kräftig gestiegen sind wie das Bruttosozialprodukt, war per Saldo ihr Volumen nicht groß genug, um im erforderlichen Maße zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. Vor diesem Hintergrund drängt sich die Frage auf, ob eine gleichgewichtige wirtschaftliche Entwicklung in absehbarer Zeit tatsächlich in dem Maße von den Bedingungen auf der Angebotsseite abhängt, wie dies in den Voten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung oder im jüngsten Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung zum Ausdruck kommt.

Themen: Finanzmärkte

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