"Alle Verbraucherinnen und Verbraucher können von einer Open-Access-Politik auf dem Breitbandmarkt profitieren": fünf Fragen an Mattia Nardotto

Interview vom 13. Juli 2016

Herr Nardotto, Sie haben den Markt der Breitbandkommunikationsnetze anhand von Evidenz aus dem britischen Breitbandmarkt untersucht. Die etablierten Breitbandanbieter besitzen eine starke Marktposition, weil ihnen das Netz gehört. Was für Optionen haben neue Anbieter, um in Wettbewerb zu treten?

Von der EU wurde Anfang des Jahrtausends eine Regulierung eingeführt, weil die Behörden befürchteten, dass die etablierten Anbieter ihre Monopolmacht auf den neu entstehenden Breitbandmarkt übertragen könnten. Die beiden wichtigsten Optionen einer Open-Access-Politik sind Bitstrom und die so genannte Entbündelung der TeilnehmerInnenanschlussleitungen (Local Loop Unbundling, LLU). Bei Bitstrom wird der Anschluss weiter von dem etablierten Anbieter betreut, welcher auch den Dienst bereitstellt. Der Investitionsaufwand des neuen Anbieters ist hier äußerst gering. Bei der Entbündelung der Leitungen haben wir einen mehr infrastrukturbasierten Wettbewerb und echten Zugang zur letzten Meile. Der Breitbandzugang über LLU erfordert einen höheren Investitionsaufwand, da vom neuen Anbieter die entsprechende Technik zu installieren ist. Zudem muss er die Wartung übernehmen und den Datenstrom in der TeilnehmerInnenanschlussleitung verwalten. [...]

Das Interview mit Mattia Nardotto ist aus dem Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 28/2016. Hier gibt es das Interview als pdf-Dokument (PDF, 101.85 KB).

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