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Deaths of Despair

Deaths of Despair

Suizide und die Sterblichkeit durch mit Alkohol und Drogen zusammenhängenden Erkrankungen – also Todesfälle durch alkoholische Leberkrankheiten, chronische Leberzirrhosen sowie durch Überdosen an Alkohol oder Drogen – werden auch als Deaths of Despair („Tod aus Verzweiflung“) bezeichnet.

Dies geht zurück auf zwei US-amerikanische Studien, in denen Anne Case und Angus Deaton zeigten, dass die Mortalitätsraten für nichthispanische Weiße im Alter von 50 bis 54 in den USA zwischen dem Ende der 1990er und 2014 erheblich anstiegen. Erklärt wird dieser Anstieg insbesondere durch Suizide und Todesfälle aufgrund von Überdosen an Drogen oder alkoholbedingten Lebererkrankungen, eben den sogenannten Deaths of Despair. Mögliche Gründe für diesen Trend in den USA sind laut Case und Deaton die sich für diese Gruppe verändernden Lebensumstände, beispielsweise die schlechteren Perspektiven am Arbeitsmarkt oder die zunehmend instabilen familiären Verhältnisse.

Analysen am DIW Berlin zeigen, dass es in Deutschland keine ähnliche Entwicklung gibt. Die Zahl der Deaths of Despair ist hier zwischen 1991 und 2015 deutlich gesunken. Dies gilt für Frauen und Männer sowie für Ost- und Westdeutschland gleichermaßen. Selbst bei der Unterscheidung nach Familienstand und nach Staatsangehörigkeit wurde für keine der Untergruppen ein Anstieg festgestellt.

Stand: Februar 2019

© DIW Berlin

ExpertInnen

Peter Haan
Peter Haan

Abteilungsleiter in der Abteilung Staat

Das DIW Glossar

Das DIW Glossar ist eine Sammlung von Begriffen, die in der wissenschaftlichen Arbeit des Instituts häufig verwendet werden. Die hier gelieferten Definitionen sollen dem besseren Verständnis der DIW-Publikationen dienen und wichtige Begriffe aus der empirischen Wirtschafts- und Sozialforschung so prägnant wie möglich erklären. Das Glossar hat keinen Anspruch auf lexikalische Vollständigkeit.

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