Ein Erneuerbare Energien Pool (kurz: EE-Pool) ist ein Instrument, das es dem Staat erlaubt, die Vorteile von Differenzverträgen für Erneuerbare Energien an die Verbraucher*innen weiterzugeben. Im EE-Pool werden die Differenzverträge, die der Staat mit den Erzeugern von erneuerbarem Strom geschlossen hat, zusammengefasst. Dieser Pool aus Verträgen ist über den durchschnittlichen CfD-Preis, sowie das gesamte Erzeugungsvolumen aller im EE-Pool enthaltenen Anlagen definiert. Durch die Zusammenfassung der Verträge aus verschiedenen Technologien und Standorten hat die Stromerzeugung des Pools eine geringere Schwankung über die Zeit, als es bei Einzelverträgen der Fall ist.
Industrie- und Privatkund*innen können Anteile am EE-Pool zugewiesen bekommen. Das sichert sie gegen langfristige Preisschwankungen ab und garantiert ihnen Strom aus Erneuerbaren Energien. Da Stromkund*innen mit dem Produktionsprofil der Erzeugung Erneuerbare Energien abgesichert sind, ergibt sich für die Kund*innen der Anreiz, die Differenz zu ihrem Lastprofil abzusichern. Das stärkt Investitionen in Flexibilität und Terminmärkte für Flexibilititätsprodukte.
Prinzipiell sollten alle Stromkund*innen am EE-Pool teilnehmen, so wie es auch im Legislativvorschlag der Europäischen Kommission vorgesehen ist. Allerdings besteht in den nächsten Jahren eine besondere Dringlichkeit, die Strompreisrisiken im Industriebereich abzusichern und Strom aus Erneuerbaren Energien für die Umstellung auf klimaneutrale Prozesse bereitzustellen. Deswegen kann erwogen werden, zunächst vorrangig stromintensiven Unternehmen und Stromkund*innen die in Transformationsprozesse investieren Anteile am EE-Pool zuzuteilen. Weitere Prioritätsgruppen könnten Nachbar*innen von neuen Wind- und Solarparks sein, um so die Akzeptanz für den Ausbau zu stärken.
Das DIW Glossar ist eine Sammlung von Begriffen, die in der wissenschaftlichen Arbeit des Instituts häufig verwendet werden. Die hier gelieferten Definitionen sollen dem besseren Verständnis der DIW-Publikationen dienen und wichtige Begriffe aus der empirischen Wirtschafts- und Sozialforschung so prägnant wie möglich erklären. Das Glossar hat keinen Anspruch auf lexikalische Vollständigkeit.