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Konjunkturelle Aufwärtstendenz zu Jahresbeginn

Pressemitteilung vom 25. Februar 2004

Die wichtigen gesamtwirtschaftlichen Indikatoren für Deutschland lassen zu Jahresbeginn eine verbesserte konjunkturelle Grundtendenz erkennen, so der aktuelle Wochenbericht des DIW Berlin 9/2004. Die jüngsten Auftragseingänge sind deutlich aufwärts gerichtet: Bei den Auftragseingängen aus dem Ausland war das Wachstum im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorquartal mit 3,7 % sehr kräftig; ähnlich dynamisch entwickelten sich die Auftragseingänge aus dem Inland. Auch das aktuelle DIW-Konjunkturbarometer lässt auf eine Beschleunigung zu Jahresbeginn schließen. Alles in allem ist für das erste Quartal dieses Jahres mit einem saison- und arbeitstäglich bereinigten Zuwachs des realen Bruttoinlandsprodukts um 0,4 % zu rechnen.
Die realen Ausrüstungsinvestitionen dürften angesichts des Nachholbedarfs und der verbesserten außenwirtschaftlichen Erwartungen weiter zulegen. Die realen Bauinvestitionen könnten davon profitieren, dass aufgrund von Vorzieheffekten im vergangenen Jahr nunmehr vermehrt Bauprojekte in Angriff genommen werden; im Jahresendquartal lagen die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe mit knapp 1 % im Plus. Bei den Exporten zeichnet sich eine robuste Entwicklung ab. Sowohl aus dem nordamerikanischen Raum, aber auch aus den mittel- und osteuropäischen Ländern dürfte die Nachfrage nach deutschen Waren weiter zunehmen. Ein Risiko besteht hinsichtlich des Wechselkurses zwischen Euro und US-Dollar. Sollte es zu einer weiteren Höherbewertung kommen, droht der außenwirtschaftliche Impuls aus den USA weiter abzuebben.

Dämpfend könnte eine dynamischere Importentwicklung wirken, die aus im Zuge der Euro-Aufwertung sinkenden Importpreisen resultiert. Insgesamt aber dürfte der Außenhandelsbeitrag die gesamtwirtschaftliche Produktion zu Jahresbeginn merklich stützen.

Negativ schlägt zu Buche, dass sich beim privaten Konsum noch keine gravierende Besserung abzeichnet. Zwar hat die zu Jahresbeginn in Kraft getretene Einkommensteuerreform zu einer Erhöhung der Nettoeinkommen geführt, doch wird dieser Effekt durch die Mehrbelastung der privaten Haushalte bei Gesundheitsleistungen geschmälert.
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