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Musik-Downloads: anbieterspezifischer Kopierschutz wettbewerbswidrig

DIW Wochenbericht 11 / 2007, S. 171-174

Georg Erber

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Abstract

Die Inhaber der Rechte an Musikstücken drängen auf einen wirksamen Schutz vor der unberechtigten Nutzung der von ihnen verlegten Titel. Anbieter von Musik-Download-Diensten haben daher Programme entwickelt (Digital Rights Management Systems, DRMS), die unter anderem das Kopieren verhindern sollen. Allerdings stützen sich diese Produkte - beispielsweise "Fairplay" von Apple - auf jeweils eigene Technologien und Standards, für die ebenfalls Eigentumsrechte gelten. Ein Musikaustausch zwischen den verschiedenen Systemen ist damit nicht möglich. Wenn Unternehmen wie Apple, Microsoft, Nokia oder Sony eigene DRM-Standards für andere, unabhängige Endgeräteanbieter öffnen, laufen sie derzeit Gefahr, im Falle von Rechteverletzungen von der Musikindustrie haftbar gemacht zu werden. Die großen Musikverlage sind bisher nicht bereit, Lizenzverträge mit Anbietern von Download-Diensten abzuschließen, die auf DRMS verzichten. Die Fragmentierung des Marktes für Musik-Downloads hemmt das Wachstum in diesem Bereich und fördert die vertikale Integration von Download-Diensten und Endgeräten. Eine freiwillige wettbewerbsorientierte Verhandlungslösung zwischen allen beteiligten Akteuren ist derzeit nicht in Sicht. Es liegt deshalb nahe, DRM-freie Lösungen im Sinne von Urheberrechtsabgaben, wie sie bereits bei CDs und DVDs existieren, sowie Flatrates für Musik-Downloads durch wettbewerbspolitische Regelungen innerhalb der EU durchzusetzen. Ein Verzicht auf anbieterspezifische DRMS könnte auf längere Sicht sogar dazu beitragen, einer universellen DRM-Lösung zum Durchbruch zu verhelfen.



JEL-Classification: O34;L44;L86
Keywords: Copyright, Digital Rights Management, Musik Downloads, Competition Policy
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/151500

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