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Deutschland ein Auswanderungsland?

DIW Wochenbericht 39 / 2009, S. 663-669

Marcel Erlinghagen, Tim Stegmann, Gert G. Wagner

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Abstract

Pro Jahr verlassen 0,8 Prozent der Bevölkerung Deutschland, das sind etwa 650 000 Personen. Das Medienecho auf diese Auswanderung ist überzogen schrill, denn die meisten Auswanderer haben bereits einen Migrationshintergrund und setzen ihre Migration fort oder kehren in ihre Heimatländer zurück. Zudem zieht ein beachtlicher Teil der Auswanderer nach Österreich und in die Schweiz um, von wo aus eine Rückwanderung vergleichsweise einfach möglich ist. Eine explorative erste Erhebung bei ausgewanderten Teilnehmern der Wiederholungsbefragung Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) zeigt zudem, dass Auswanderung zwar wie erwartet für Viele mit Verbesserungen der Lebensumstände einhergeht. Allerdings geben etwa ein Sechstel der Wiederbefragten ernste Probleme und eine Rückwanderungsabsicht an. Geht man davon aus, dass nicht erfolgreiche Auswanderer bei der Panelbefragung nicht mehr mitmachen, ist dieser Anteil der Unzufriedenen und potentiellen Rückwanderer umso höher zu bewerten. Die mit Auswanderung verbundenen Hoffnungen und Träume gehen auch heutzutage - wie seit Jahrhunderten - keineswegs immer in Erfüllung

Gert G. Wagner

Fellow in der Infrastruktureinrichtung Sozio-oekonomisches Panel

Themen: Migration



JEL-Classification: C81;F22;J61
Keywords: SOEP, Migration, Emigration, Emigrants, Germany
Frei zugängliche Version: (econstor)
http://hdl.handle.net/10419/151850

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