DIW Wochenbericht 21 / 1993, S. 293-299
Wolfgang Jeschek
ln der Bundesrepublik Deutschland lebten Ende 1990 rund 5,4 Mill. Ausländer, davon 5,2 Mill. in Westdeutschland und knapp 0,2 Mill. in Ostdeutschland. Während sich in der ausländischen Bevölkerung in den alten Bundesländern viele Nichterwerbspersonen befinden, darunter auch viele Kinder und Jugendliche, die überwiegend bereits in Deutschland geboren worden sind, waren fast alle Ausländer in den neuen Ländern erwerbstätig. Sie waren im Rahmen von Arbeitsverträgen ins Land geholt worden; viele wurden nach Ablauf der Verträge ausgewiesen. Seit 1992 steigt die Zahl der Ausländer in den neuen Ländern wieder. Anders als in den alten Ländern besuchten jedoch in Ostdeutschland nur wenige ausländische Schüler allgemeinbildende und berufliche Schulen. Schätzungsweise lebten am Jahresende 1990 nur rund 9 000 ausländische Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis unter 20 Jahren in den neuen Bundesländern. Davon besuchten rund 5 000 allgemeinbildende Schulen. An beruflichen Schulen wurden insgesamt 1 500 Ausländer unterrichtet, 200 Schüler waren im Alter von über zwanzig Jahren. Wegen dieser geringen Fallzahlen wird im folgenden nur die Integration von ausländischen Kindern und Jugendlichen in das Schulsystem Westdeutschlands untersucht .
Themen: Migration, Arbeit und Beschäftigung