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Intensievierung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen in Berlin (West) erforderlich

DIW Wochenbericht 23 / 1981, S. 259-261

Klaus-Peter Gaulke

Abstract

Im Jahresdurchschnitt 1981 ist in Berlin (West) bei einem wahrscheinlichen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 1 vH sowie einer Zunahme des heimischen Erwerbspersonenpotentials mit deutlich höheren Arbeitslosenzahlen zu rechnen als im Vorjahr. Wie stark der Anstieg ist, zeigt sich am jüngsten Ergebnis: Im Mai war die Zahl der Arbeitslosen mit 42 800 um 9 800 höher als im entsprechenden Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote betrug 5,4 vH (Vorjahr 4,1 vH). Wegen des fortdauernden Eintritts starker Geburtenjahrgänge in das Erwerbsleben ist bis zur Mitte der achtziger Jahre keine Entspannung der Lage auf dem Arbeitsmarkt zu erwarten. Regionalen konjunkturpolitischen Maßnahmen als Mittel einer durchgreifenden Senkung des Niveaus der Arbeitslosigkeit sind in Berlin (West) wegen seiner starken wirtschaftlichen Verflechtung mit dem übrigen Bundesgebiet enge Grenzen gesetzt. Eine gezielte Politik gegen strukturelle Arbeitslosigkeit verspricht indes durchaus Erfolg; sie müßte intensiviert werden. Durch geeignete Fördermaßnahmen sollte das Qualifikationsniveau der Arbeitslosen und der Nachwuchskräfte verbessert werden. Darüber hinaus bedarf es einer extensiveren Nutzung der Eingliederungsbeihilfen für Schwerbehinderte und langfristig Arbeitslose. Durch ein vermehrtes Angebot an Teilzeitarbeitsplätzen könnte vor allem die Frauenarbeitslosigkeit vermindert werden.

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