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„Solidaritätszuschlag mittelfristig abschaffen und bei Hochverdienenden in den Einkommensteuertarif integrieren“

Statement vom 26. Juni 2018

Die Bundestagsfraktion der AfD hat einen Antrag auf sofortige und uneingeschränkte Abschaffung des Solidaritätszuschlags gestellt, und die FDP-Fraktion hat einen Gesetzesentwurf zur Abschaffung des Solidaritätszuschlags ab 2020 eingebracht. Steuerexperte Stefan Bach äußert sich dazu wie folgt:

BlockquoteDer Solidaritätszuschlag sollte mittelfristig abgeschafft und bei Hochverdienenden in den Einkommensteuertarif integriert werden. Drei Jahrzehnte nach der Wende ist der Solidaritätszuschlag nicht mehr zu rechtfertigen. Eine vollständige Abschaffung würde fast nur Besser- und Hochverdiener entlasten, da sich das „Soli“-Aufkommen stark auf diese Einkommensgruppen konzentriert: Die reichsten 20 Prozent der Bevölkerung zahlen 78 Prozent des Aufkommens, die reichsten 10 Prozent zahlen 62 Prozent und allein das reichste Hundertstel 28 Prozent. Angesichts der bestehenden Gesamtsteuerlastverteilung und der Steuerentlastungen für Hochverdienende in der Vergangenheit sollten Steuer- und Abgabenentlastungen jedoch auf Haushalte mit mittleren und niedrigeren Einkommen zielen, die in Relation zu ihrem Einkommen stark mit indirekten Steuern und Sozialabgaben belastet werden.

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Stefan Bach
Stefan Bach

Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Staat

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