Statement vom 10. Oktober 2018
Die Baupreise für Wohngebäude sind laut Statistischem Bundesamt im August mit 4,6 Prozent (gegenüber August 2017) so stark gestiegen wie seit November 2007 nicht mehr. Dazu eine Einschätzung des Immobilienökonom und DIW-Konjunkturchefs Claus Michelsen:
Im August sind die Baupreise für Wohnbauten so stark gestiegen wie seit gut zehn Jahren nicht. Das ist wenig verwunderlich: Die Bauindustrie arbeitet an der Kapazitätsgrenze, die Auftragsbücher sind prall gefüllt – mehr als vier Monate im Voraus sind die Unternehmen im Durchschnitt ausgebucht. Bei Handwerkern bekommt man mittlerweile schwerer einen Termin als beim Facharzt. Kein Wunder also, dass Bauunternehmen die Preissetzungsspielräume nutzen – und auch die Rohstoffpreise schieben die Teuerung an. Vor allem die Energiepreise haben deutlich angezogen. Mit dem Baukindergeld und den Sonderabschreibungen für Mietwohnungen gießt die Politik kräftig Öl ins Feuer. Vor allem, weil diese Maßnahmen auf Zeit angedacht sind. In drei Jahren ist es mit dem Baukindergeld – Stand jetzt – vorbei. In vier Jahren laufen die Sonderabschreibungen aus. In einer Branche, die in langen Zyklen denkt, wird dies kaum zu Ausweitungen der Baukapazitäten führen. Eher wird der Preisauftrieb befeuert.
Themen: Familie , Immobilien und Wohnen