Etwa 7 % der Privathaushalte durch Konsumentenkredite schwer belastet

Pressemitteilung vom 14. Februar 2007

Sieht man diejenigen Haushalte, deren frei verfügbares Einkommen unterhalb der Pfändungsgrenze liegt, als überschuldet an, waren nach den Daten des vom DIW Berlin in Zusammenarbeit mit Infratest Sozialforschung erhobenen Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) im Jahr 2004 in Deutschland etwa 7 % der Haushalte überschuldet. Etwa gleich viele Haushalte fühlten sich bei der Befragung im Jahr 2005 durch ihre Konsumentenkredite schwer belastet. Zu diesem Ergebnis kommt das DIW Berlin in seinem aktuellen Wochenbericht 7/2007.
Persönliche Netzwerke spielen bei der Bewältigung finanzieller Engpässe eine zentrale Rolle. Neben Alleinstehenden gaben vor allem Befragte mit niedrigem Schulabschluss und Arbeitslose in überdurchschnittlichem Maße an, durch die Abzahlung ihrer Kredite belastet zu sein. Obwohl gerade junge Frauen mit Kindern von Armut betroffen sind, fällt auf, dass das Geschlecht an sich bei der Belastung durch Kredite eine zu vernachlässigende Rolle spielt. Alleinleben und Alleinerziehung bereiten Probleme.

Überraschenderweise zeigte sich auch, dass kaum ein Zusammenhang zwischen dem Haushaltseinkommen bzw. -vermögen und Kontoüberziehungen besteht. Das Überziehen des Girokontos hat nichts mit Überschuldung zu tun. Überziehen scheint eher etwas mit dem Lebensstil zu tun haben, wobei berücksichtigt werden muss, dass am untersten Ende der Einkommensskala Banken kein Überziehen mehr zulassen.
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