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Nachgeforscht - bei Jan Marcus zur G8-Schulzeitverkürzung

Video vom 29. April 2015

Kaum eine Bildungsreform der vergangenen Jahre ist umstrittener als die G8-Reform zur Verkürzung der Gymnasialschulzeit. Obwohl es bisher nur sehr wenige verlässliche empirische Befunde zur Wirkung der G8-Reform gibt, erwägen mehrere Bundesländer bereits eine Rückkehr von der zwölf- zur 13-jährigen Schulzeit bis zum Abitur. Eine neue Studie des DIW Berlin untersucht verschiedene Auswirkungen der G8-Reform anhand amtlicher Daten über alle Schüler der Abiturjahrgänge 2002 bis 2013. Die Studie zeigt unter anderem, dass die G8-Reform das Alter der Abiturienten am Gymnasium um durchschnittlich zehn Monate reduziert hat – und nicht um zwölf Monate, um die sich die Schulzeit infolge der Reform verkürzt hat. Ein Grund dafür ist, dass der Anteil der Schüler, die während der Gymnasialzeit sitzengeblieben sind, durch die G8-Reform um drei Prozentpunkte – also um etwa ein Fünftel – gestiegen ist. Den stärksten Anstieg bei den Klassenwiederholungen gab es in der Oberstufe; Jungen waren im Mittel stärker betroffen als Mädchen. Der Anteil an Schülern, die ihre Schullaufbahn am Gymnasium mit dem Abitur abschließen, blieb von der G8-Reform jedoch unberührt.

Pressemitteilung vom 29.04.2015:
Folgen der G8-Gymnasialschulreform: Abiturienten sind jünger, aber mehr Schüler wiederholen eine Klasse

Themen: Bildung

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