Statement vom 19. Mai 2020
Für den wirtschaftlichen Wiederaufbau nach der Corona-Krise schlagen Kanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron ein europäisches Hilfspaket mit einem Volumen von 500 Milliarden Euro vor. DIW-Präsident Marcel Fratzscher kommentiert den Plan wie folgt:
Deutschland und Frankreich gehen in der Krise endlich gemeinsam voran und setzen ein Zeichen des europäischen Zusammenhalts. Sie legen einen gemeinsam erarbeiteten Plan vor, wie die Wirtschaft nach dem Stillstand wiederaufgebaut werden soll. Sie benennen klare Ziele und legen den Fokus auf die Regionen und Wirtschaftsbereiche, die besonders hart getroffen sind. Das überzeugt, denn die Corona-Pandemie trifft zwar alle Länder und fast alle Branchen, die Folgen sind aber sehr unterschiedlich. Auch wenn der Vorschlag viele Fragen offen lässt, ist er ein vielversprechender erster Schritt, um nationale Alleingänge und die europäische Spaltung in dieser Krise zu überwinden. Bei der Ausgestaltung des Programms wird es wichtig sein, dass ein großer Teil der Gelder als Transfers, also direkte finanzielle Hilfen, für die am stärksten betroffenen Menschen in Europa ausgezahlt wird. Zudem ist es richtig, dass das Wiederaufbauprogramm auch für die Transformation hin zu Klimaschutz, Digitalisierung, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit eingesetzt wird. So wird die Krise auch als Chance für die Zukunft genutzt.
Themen: Konjunktur